Marktredwitz
09.11.2023 - 11:08 Uhr

Trauer um Pfarrer Josef Englmann

Pfarrer Josef Englmann ist tot. Er stammt aus der Gemeinde Neusorg und hat unter anderem in Marktredwitz gewirkt. Besonders geschätzt waren seine aus dem Stegreif gehaltenen Predigten.

Im Alter von 89 Jahren ist Pfarrer Josef Englmann am Dienstag verstorben. Der weit über die Stadtgrenzen von Marktredwitz hinaus bekannte Geistliche leitete von 1973 bis 1985 die Pfarrei Sankt Josef und war 16 Jahre lang als Dekan für das damalige Dekanat Wunsiedel zuständig. Noch heute erinnern sich viele Gemeindemitglieder, aber auch Bürger der Stadt an sein segensreiches Wirken in Pfarrei und Stadt, vor allem an viele Baumaßnahmen (St. Josefskirche, Vereinshaus, Theresienkirche) und seelsorgerliche Schwerpunkte.

Er baute die Sozialstation auf, förderte die Ökumene, wirkte bei Benefizfußballspielen ebenso mit wie bei kirchlichen und weltlichen Festen. Pfarrer Josef Englmann, der vom Bischof den Ehrentitel "Bischöflicher Geistlicher Rat" (BGR) verliehen bekommen hat, ist Gründungsmitglied des katholischen Bildungswerkes des Landkreises Wunsiedel e.V. und war dessen geistlicher Beirat.

Geboren wurde er in Stockau, das zur Gemeinde Neusorg gehört. Nach Schulbesuch – wegen der Kriegszeit nicht gerade einfach – und Studium wurde er am 29. Juni 1959 im Dom zu Regensburg zum Priester geweiht. Danach begann er sein seelsorgerliches Wirken in verschiedenen Pfarreien. Der Weg nach Marktredwitz führte ihn über Fichtelberg, Rothenstadt, Holenbrunn und Schönwald. Jäh abbrechen musste Pfarrer Josef Englmann seine Tätigkeit in der Pfarrei Sankt Josef in Marktredwitz, weil ihn eine plötzliche Krankheit stimmlich derartig beeinträchtigte, dass er den seelsorgerlichen Aufgaben nicht mehr in gewohnter Form nachgehen konnte.

Aufgrund seines unerschütterlichen Gottvertrauens, durch eiserne Selbstdisziplin und durch die Kunst der Ärzte gelang es jedoch, dass er wieder bestimmte seelsorgerliche Tätigkeiten ausüben konnte. So übernahm er, obwohl er schon in den Ruhestand versetzt war, die Betreuung des Altenheimes in Vohenstrauß. 1992 kehrte Josef Englmann nach Marktredwitz in seine Wohnung zurück und unterstützte von nun an die hier wirkenden Amtsbrüder in ihrer Seelsorgearbeit, soweit er konnte. Ein besonderes Anliegen war ihm dabei die Begleitung von Kranken und Sterbenden.

Kaum ein Tag verging, an dem er nicht im Krankenhaus einen Besuch machte. Als geistlicher Betreuer im Altenheim „Siebenstern“ war er ein gefragter Mann. Aber auch für Gottesdienste wurden seine Dienste gern angenommen. Von 2000 an wirkte er in der Expositur Sankt Michael in Brand als Vertretung, ebenso konnte man ihm bei Gottesdiensten in der Kapelle in Schurbach treffen. Besonders geschätzt waren seine aus dem Stegreif gehaltenen Predigten, die sehr lebens- und zeitnah vorgetragen wurden. Man traf immer einen gutgelaunten, nie verzagenden Optimisten. Das Requiem mit anschließender Urnenbestattung findet laut Angaben des Bistums Regensburg am Freitag, 17. November, um 14 Uhr in Neusorg statt.

 
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