Noch bevor der Schlussvorhang fiel, hallte der Truppe um Regisseur Jürgen Bauer schon donnernder Applaus entgegen. Doch zuvor durfte das zahlreiche Premierenpublikum einiges an frivolen und frechen Sprüchen hören. Dass sich die Probenarbeit - Theaterleute sind es gewohnt - über mehrere Wochen hinzog, war am ersten Aufführungsabend rasch vergessen. Freilich, das Premierenfieber war bis in den Zuschauerraum zu spüren, schließlich wagten sich die Dörflaser an eine Szenenfolge, die man vor allem von der Leinwand her kennt. Gezeigt wurde "Eine ganz heiße Nummer" von Andrea Sixt.
Anders als im Vorjahresstück, in dem die Weihnacht in den Mittelpunkt rückte, sah man sich diesmal in ein Dörfchen versetzt, das schon bessere Zeiten gesehen hatte. Zudem erfuhr man, dass dem dortigen Lebensmittelladen nach und nach die Kunden, vor allem die frischen Waren ausgehen. Da half nicht mal mehr eine kleine Flunkerei, um sich ein regionales Standbein zu sichern: "Erbsen aus der Region, dass ich nicht lache. Die stammen doch aus Holland", stellte Maria Brandner fest, die von einer glänzend aufspielenden Elke Schöffel verkörpert wurde. Gemeinsam mit Lena Rosner (Yulia Vidovski begeisterte in ihrem unverwechselbaren Stil) und Waltraud Wackernagel, die von Martina Nachbar dargestellt wurde, wurde ein erotisches Start-up auf den Markt geworfen, das im Ort für allerhand Aufregung, mehr aber noch für ein Kesseltreiben sorgte.
Überraschungen
Die Geschichte barg aber noch mehr als sich steigernde heiße Wortwechsel am Telefon mit Männern, die gar nicht so weit weg wohnten, als das Trio zunächst vermuten mochte. "Weißt du eigentlich, wer das ist, der deinen französischen Akzent so gerne mag?" Dass sich dahinter eine bekannte Persönlichkeit verbarg, erfuhr man erst kurz vor Ende der beiden Akte. Für Lacher war in jeder Szene gesorgt. Angefeuert von der Frauenbund-Vorsitzenden Gerti Oberbauer (Bettina Seidel) wurde ein Skandal mit überraschendem Ausgang geboren, bei dem erneut der gewinnabwerfende Telefonanschluss, der jetzt aber seinen Besitzer gewechselt hatte, in den Schluss-Mittelpunkt rückte. Der verdiente Szenen- und Schlussapplaus war Belohnung für all die vielen Mühen. Ordentlich zu tun hatte auch der Bühnenbau - Kulissen schieben und für einen reibungslosen Szenenwechsel sorgen. Bernd Nachbar, Richard Schirnding, Roland Walberer, Mike Scopak und Claus Peter Kluge erledigten die Aufgaben vorbildlich.
Perfektes Zusammenspiel
Im Souffleurkasten schwitzte Sylvia Fleck. Luke Fischer unterstützte Jürgen Bauer, der selber mitwirkte, bei der tadellosen Regiearbeit. Die Regler betätigten Michael Eckstein und Benjamin Seidel. Zuständig für Maske und Kostüme waren Susanne Zimmert, Birgit Scopak und Annette Ellert.
Den Erfolg sicherten nicht zuletzt die Darsteller. Bei der Auswahl zeigte Spielleiter und Darsteller Jürgen Bauer ein glückliches Händchen. Das Damentrio bildeten Elke Schöffel, Martina Nachbar und Yulia Vidovski. Mit dabei waren auch Bettina Seidel, Harald Eichner, Matthias Kuhn, Lothar Wollin, Jürgen Veitz-Brigl, Gabi Burger Becke, Anke Welsch und Astrid Kluge.
Weitere Aufführungen der "heißen Nummer"
Am 6. Dezember und am 7. Dezember (ab 19.30 Uhr) wird das Stück "Eine ganz heiße Nummer" in der Dörflaser Turnhalle wiederholt. Karten dafür gibt es in der Tourist-Info Marktredwitz, an allen bekannten Vorverkaufsstellen zum Preis von 9 Euro beziehungsweise 7 Euro für Kinder. Zum Preis von 12 Euro (10 Euro für Kinder) sind die Tickets an der Abendkasse erhältlich. Einlass ist jeweils eine Stunde vor Aufführungsbeginn. (wro)
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