In einem metallverarbeitenden Betrieb im Süden von in Maxhütte-Haidhof ist es am Freitag zwischen 10 und 14 Uhr zu einem größeren Einsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei gekommen. Wie die Polizeiinspektion Burglengenfeld berichtete, wurden die Einsatzkräfte gegen 10.10 Uhr zu einem Gefahrgutaustritt in die Ohmstraße gerufen, das ist unweit der Landkreisgrenze von Regensburg. Nach ersten Erkenntnissen trat aus einer Maschine ein Stoff aus, bei dem es sich mutmaßlich um Tetrachlorethen handelt. Tetrachlorethen (Trivialname: Perchlor, PCE) ist eine farblose, nicht brennbare flüchtige Flüssigkeit, deren Dämpfe viel schwerer als Luft sind. Es gehört zu den leichtflüchtigen Chlorkohlenwasserstoffen und wird gern in der Industrie eingesetzt.
Ein Arbeiter wurde laut Polizei durch Tetrachlorethen leicht verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Mann hatte bemerkt, dass der Stoff aus einem Kugelhahn tropft und sich in einem kleinen Schacht sammelt. Bei dem Bemühen, das PCE mit Bindemitteln zu neutralisieren, atmete der Mann giftige Dämpfe ein und es kam zu Atemwegsreizungen.
Fieberhaft wurde nach der Austrittsursache, beziehungsweise einem möglichen Leck gesucht. Dazu waren gut 124 Einsatzkräfte verschiedener Feuerwehren, Hilfsdienste und der Polizei vor Ort. „Es besteht derzeit keinerlei Gefahr für Anwohner oder Unbeteiligte“, schrieb die Polizei in einer Lagebeurteilung. Tatsächlich wurde von Feuerwehrleuten mit schwere Atemschutzausrüstung das schadhafte Ventil schließlich abgedichtet und frisches Bindemittel eingebracht.
Messungen ergaben am Ende, dass der Toleranzbereich wieder unterschritten wurde. Die Halle wurde entlüftet, alles Türen aufgemacht. Das bleibt jetzt auch so über das Wochenende. Vorsorglich hat die betroffene Firma einen privaten Sicherheitsdienst engagiert, der die offenen Halleneingänge bewacht. Die zuständige Entsorgungsfirma, die sich um das ausgetretene Tetrachlorethen kümmern soll, kann erst nächste Woche kommen. Ein Sachschaden in dem Unternehmen ist nicht entstanden, hieß es abschließend.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.