Die Eisenbahnfreunde im Städtedreieck sind eine Interessensgruppe von 15 Leuten, die die Bahntradition aufrechterhalten wollen, obwohl der Personenverkehr auf der Strecke von Maxhütte-Haidhof nach Burglengenfeld bereits 1967 eingestellt worden ist. Am Samstag erlebte das Erbe der Eisenbahn im Städtedreieck eine Renaissance. Die Jugendblaskapelle Leonberg spielte auf dem Bahnhofsgelände in Maxhütte-Haidhof, als sich der Sonderzug zur Jubiläumsfahrt pünktlich um 11.30 Uhr in Bewegung setzte und eine halbe Stunde später in den ehemaligen Bahnhof in Burglengenfeld einfuhr. Der Triebwagen der Länderbahn war voll besetzt mit Eisenbahnfreunden aus der Region und Kommunalpolitikern aus dem Städtedreieck. Sie hieß der Sprecher der Eisenbahnfreunde im Städtedreieck, Stefan Zenger, gemeinsam mit der Blaskapelle St. Vitus auf dem Bahnhofsgelände willkommen.
Eine Fotoausstellung im historischen Güterschuppen erinnerte an längst vergangene Tage. Nostalgie weckten auch die Passauer Eisenbahnfreunde, die zum Jubiläum mit einem historischen Schienenbus aus dem Jahre 1956 angereist waren und den ganzen Tag über Pendelfahrten zwischen Maxhütte-Haidhof und Burglengenfeld anboten. Die Reise im voll besetzten Triebwagen ohne Klimaanlage war für die Fahrgäste bei hochsommerlichen Temperaturen zwar kein Vergnügen, aber dennoch faszinierend.
An diesem Tag war die seit langem diskutierte Reaktivierung der Strecke natürlich ein Thema. "Der Kreistag steht dieser Idee aufgeschlossen gegenüber", versicherte stellvertretender Landrat Jakob Scharf in seinem Grußwort. Burglengenfelds Bürgermeister Thomas Gesche war sich aber bewusst, dass eine mögliche Reaktivierung "keine Sache von heute auf morgen" sein könne. Der Vertreter des Zementwerkes Burglengenfeld, Christian Rusch, kündigte an, dass sein Unternehmen künftig mehr Material auf der Schiene transportieren werde. In die Ertüchtigung der Strecke wolle man eine halbe Million Euro investieren, so der stellvertretende Werkleiter. Eine Studie aus dem Jahr 2020 belegt, dass bei einer Reaktivierung des Personenverkehrs zwischen dem gut ausgebauten Bahnhof Maxhütte-Haidhof und dem stillgelegten Gelände in Burglengenfeld mit 1000 Fahrgästen täglich zu rechnen wäre. Viele Berufspendler könnten ihr Auto stehen lassen, gibt Stefan Zenger zu bedenken. Was einer Realisierung allerdings entgegensteht, sind die hohen Investitionskosten für Instandsetzung, Infrastruktur und Lärmschutz, die sich nach ersten Schätzungen auf über 20 Millionen Euro summieren würden.
Historische Eisenbahnstrecke im Städtedreieck
- Eröffnung: Vor 125 Jahren
- Einstellung des Personentransports: 1967
- Güterverkehr: Nutzung durch das Zementwerk Burglengenfeld
- Reaktivierung: Die Idee besteht seit über 20 Jahren.
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