Es sei kein naiver Glaube, wenn jetzt bunte Blumen und Kräuter für die Weihe zu Büscheln gebunden, später im Herrgottswinkel zum Segen für Haus und Hof getrocknet werden. Auch nicht, wenn vor allem in Bayern Kunst in vielen Bildern und Skulpturen in Gebäuden und an Bauwerken - jenseits von steriler, unpersönlicher Architektur - die Marienverehrung zelebriert wird. „Das ist der einfache Glaube“ sagte Domkapitular Monsignore Harald Scharf, als er zusammen mit Diakon Franz Lautenbacher und Hunderten von Gläubigen den Festgottesdienst am Hammricher Frauentag am Hammerkirchl feierte. Dieser Glaube sei geprägt von Werten, nicht von hilfloser Ohnmacht , Angst vor Mobbing, Gewalt und Terror . Denn dem setze die Mutter Gottes im Magnifikat entgegen, dass Gott keinen von uns allein lässt. Er hat kein Lieblingskind und ist nicht parteiisch.
Viele seien zwar satter und reicher, aber deshalb nicht zufriedener und glücklicher. Wohnkultur ist oftmals wichtiger als die Kultur der Seele“ sprach der Domprediger, ein gebürtiger Ebnather, „der gerne wieder einmal in meiner Fichtelgebirg´schen Heimat“ ist, deutliche Worte.
Er brach aber auch eine Lanze für die Jugend, die auf gutem Weg sei, gab den Versammelten mit auf den Weg, die Schöpfung zu achten, an Gott durch Maria festzuhalten und Optimist zu bleiben, der auch in der Dunkelheit ein kleines Licht sehe –„ während der Pessimist der einzige Mist ist, auf dem nichts wächst, schmunzelte der Domvikar.
Beim Frühschoppen in der Festhalle, wie auch Gottesdienst und Festzug, musikalisch begleitet von den Original Fichtelgebirgsmusikanten, begrüßte der Vorstand der veranstaltenden Freiwilligen Feuerwehr Unterlind Kreisbrandinspektor Winfried Prokisch die Gäste, dankbar dafür, „dass Gott es während der Festmesse nicht regnen ließ“. Jetzt aber komme der Wald, die Natur an die Reihe“ betonte Landtagsabgeordneter Martin Schöffel , während es draußen zu regnen anfing. Für ihn ist der Hammricher Frauentag längst ein „Muss“. So habe es seine Großmutter, die auf der „Pechwiesen“ (b. Mehlmeisel) wohnte, schon gehalten.
Traditionell wurde der offizielle Teil mit der Bayern - und der Nationalhymne beschlossen.
Am Nachmittag unterhielt Musiker Michael Ponader die Gäste. Das Hammerkirchl, für viele ein Ort der Zuflucht und des Gebets, blieb den ganzen Tag über nie leer.
Der Markt war gut besucht, wenn es auch ein paar weniger Stände gab, als im Vorjahr, wohl auch wegen der schlechten, am Nachmittag auch eingetretenen Wetterprognosen. Kann sein, dass diejenigen, die keine Jacke dabei hatte, leicht eine Gänsehaut bekamen.
Tradition am Feiertag ist auch der Stimmungsabend mit den Original Fichtelgebirgsmuskanten unter der Leitung von Franz-Josef Pscherer, die im proppenvollen Zelt wieder Musik machten zum Schunkeln und Mitsingen, die in den Beinen kribbelte und das Herz hüpfen ließ.
Am heutigen Samstag ist um 17.45 Uhr Kirchenzug ab der Festhalle zum Hammerkirchl; 18 Uhr Weihe des neuen Mehrzweckfahrzeugs, 19.30 Uhr: Bayerischer Abend mit den „Mehlmeiseler Dorfmusikanten“.














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