Mehlmeisel
05.07.2024 - 13:26 Uhr

Forstbetrieb Fichtelberg trainiert mit Bergwacht Rettung eines Verletzten

Der Wald ist ein ruhiger Ort. Doch als Arbeitsplatz birgt er so manche Gefahr, nicht nur bei Baumfällaktionen. Wie dann Verletzten schnell geholfen werden kann, übten Einsatzkräfte beim Forstbetrieb Fichtelberg.

Bei einer Rettungsübung in der Nähe von Mehlmeisel übten Beschäftigte des Forstbetriebs Fichtelberg gemeinsam mit der Bergwacht Fichtelgebirge und der Integrierten Leitstelle Bayreuth die Suche, Erstversorgung und Bergung einer verletzten Forstmitarbeiterin. Das Ausgangsszenario stellte sich wie folgt dar: Miriam Lang, Försterin im Revier Ahornberg, ist abseits der Wege am Höhenrücken oberhalb von Mehlmeisel unterwegs. Wie so oft hält sie im Sommer Ausschau nach Bäumen, die der Borkenkäfer befallen hat, informiert der Forstbetrieb.

Wurzel übersehen

Im Beerkraut übersieht sie eine glitschige Wurzel, stolpert und schlägt mit dem Kopf an einem Baumstamm an. Blut quillt aus der Platzwunde. Ihr wird schwarz vor Augen. Mit letzter Kraft kann sie einen Notruf an Robert Sieber, einen ortskundigen Forstmitarbeiter in ihrem Revier, absetzen. Dann schwinden ihr die Sinne. Ihr Handy klingelt ins Leere.

Robert Sieber verständigt sofort die Rettungsleitstelle, die ihrerseits die Bergwachtbereitschaft Mehlmeisel alarmiert. Während alle verfügbaren Mitarbeiter des Forstbetriebs sich für die Such- und Rettungsaktion auf den Weg machen, holt Robert Sieber die Bergwacht am vereinbarten Rettungstreffpunkt am Skilift in Mehlmeisel ab. Gemeinsam suchen sie das weitläufige und dicht bewaldete Areal ab.

Nach Minuten entdeckt

"Da ist sie!", ruft einer der Forstwirte nach Minuten des angespannten Suchens. Routiniert versorgt er als Ersthelfer die Wunde. Schnell sind die Helfer der Bergwacht und die übrigen Forstmitarbeiter zur Stelle. Fachkundig wird die Verletzte von der Bergwacht-Notärztin untersucht, ihr Zustand stabilisiert. Ein ATV, ein geländegängiges Fahrzeug, transportiert die Försterin anschließend über Stock und Stein zur nächsten Forststraße, wo schon der Rettungswagen wartet.

Zum Glück ist alles nur eine Übung. Aber eine Übung unter Ernstfall-Bedingungen. Keiner der beteiligten Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten war vorher informiert, keiner konnte sich vorbereiten. So wie es bei einem echten Unfall eben ist.

"Wir üben regelmäßig das Zusammenspiel zwischen Rettungsdienst und unseren Mitarbeitern", erklärt Florian Manske das Ziel der Übung. Er ist Servicestellenleiter am Forstbetrieb Fichtelberg und hat das Training organisiert. "Im Notfall kommt es auf jede Minute an, bis das Unfallopfer gefunden, versorgt und ins Krankenhaus transportiert ist. Es war für alle Beteiligten eine herausfordernde Unfallsituation, weil die Kollegin sich nicht mehr bemerkbar machen konnte."

Ist bei der Übung alles gut gelaufen? Holger Schmidt, der Bereitschaftsleiter der Bergwacht Mehlmeisel, ist recht zufrieden mit dem Ablauf und der reibungslosen Zusammenarbeit. Das war für ihn und seine Kameraden auch nicht die erste gemeinsame Übung mit dem Forst. Ebenfalls eine positive Bilanz zieht Florian Manske vom Forstbetrieb Fichtelberg: "Dank des schnellen Handelns unserer Forstwirte und der professionellen Hilfe durch die Bergwacht haben wir das Unfallopfer mit Unterstützung zeitnah gefunden und geborgen. Ich denke, wir sind auf einen Ernstfall gut vorbereitet."

 
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