Mehlmeisel
15.02.2024 - 13:55 Uhr

Gemeinde Mehlmeisel will klimafreundlich heizen

„Es muss was passieren in der Gemeinde, die Leute müssen was tun“, sind Bürgermeister Franz Tauber und Verwaltungsleiter Lothar Huber überzeugt. Deshalb hatte die Gemeinde zur Vorstellung des geplanten Nahwärmenetzes für Mehlmeisel ins Haus des Gastes eingeladen. Der Saal war vollbesetzt. Vorab hatte die Gemeinde dazu informiert: "Das Nahwärmenetz ist eine innovative Lösung, um Wärmeenergie effizient zu verteilen und zu nutzen." Statt, dass jeder Haushalt seine eigene Heizungsanlage betreibt, würden mehrere Gebäude an ein zentrales Wärmenetz angeschlossen.

Diplomingenieurin Manuela Endres von der Energieagentur Nordbayern informierte über das Nahwärmenetz und die Wirtschaftlichkeit einer Nahwärmeversorgung, die in der Gemeinde auf Hackschnitzel als Biomasse hinausläuft. Der Anschluss würde zwischen 5 Euro bis 10.000 Euro je nach Aufwand kosten. Der Wärmepreis sei unabhängig vom Marktpreis, werde meist auf etwa zehn Jahre festgelegt. Eigene Anlagen wie Solar könnten weiterhin genutzt werden.

Wie Tauber betonte, seien die Planungen aus der Not heraus entwickelt worden, weil Schule, Kindergarten und Rathaus eine veraltete Heizung aufweisen und man nach einem Gesamtprojekt für die Gebäude suchte. Allerdings könne die Gemeinde so ein Nahwärmenetz nicht selbst betreiben, weil dies zu kostenaufwändig wäre. Weitere öffentliche Gebäude wie Kirche, Sportheim, Schützenhaus hätten bereits Interesse gezeigt.

Eine Fragebogenaktion zur Ermittlung des Wärmeverbrauchs, Beschaffenheit der Heizung sowie zur Festlegung, in welchen Bereichen eine Trassenverlegung wirtschaftlich sinnvoll ist und vieles mehr, hat die Energie-Agentur bereits ausgewertet. Wie Huber berichtete, waren 250 Exemplare an Hauseigentümer verschickt worden – 67 seien zurückgekommen, 58 davon mit Interesse. Ausgewertet werden müsse noch die Größe der Anlage und in welchen Straßenzügen es sich lohnt, zu investieren. Das große Ziel sei, dass die Gemeinde Energie autark wird und selbst ihre erforderliche Wärme und irgendwann auch ihren Strom selbst erzeugt.

 
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