„Es ist wie ein siebter Schöpfungstag“ hatte sich Geistlicher Rat Rainer Gebauer (mittlerweile gestorben) bei der Einweihung des neuen Kindergartens in Mehlmeisel am 1. September 1997 über das gelungene Werk gefreut. Mit diesem Bau ist für den Ort vor 25 Jahren ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Bereits sechs Wochen nach dem Spatenstich wurde Hebfest gefeiert, exakt am Nikolaustag – die Namensgebung für die neue Einrichtung war somit nicht schwergefallen.
Zehn Monate nach Baubeginn konnte der Kindergarten aufgrund optimaler Zusammenarbeit in Betrieb genommen werden. Der besondere Dank galt damals Diplom-Ingenieur Manfred Schinner, „der unendlich viel Freizeit für den Neubau opferte“, und Franz Ernstberger für die kostenlose Überlassung des 3180 Quadratmeter großen Grundstücks. Bau- und Betriebsträger des 1,6 Millionen-Mark-Projekts war die Katholische Kirchenstiftung. 23.000 Mark hatten die örtlichen Vereine aus Aktionen und Straßenfesten beigesteuert.
"Mäuse" und "Bären"
Ein Jubiläum dürfen auch Kindergartenleiterin Petra Köstler und ihre Stellvertreterin Karin Müller feiern, die sich von der ersten Stunde an um „Mäuse“ und "Bären" in den beiden Gruppen kümmerten. „Sieben Pfarrer, vier Kirchenpfleger und drei Bürgermeister haben wir bislang erlebt“, schmunzelt Petra Köstler, während sie mit ihrer Kollegin in großen Erinnerungsalben und in einem dicken Ordner, in dem 25 Jahre Kindergarten-Erfolgsgeschichte mit Fotos und Schriften akribisch dokumentiert sind, blättert: Begonnen wurde mit zwei Gruppen mit je 25 Plätzen, zwei Erzieherinnen und zwei Kinderpflegerinnen. „Und Käthe Wiche kochte für unsere Kinder täglich ein frisches Mittagessen“, erinnert sich Petra Köstler gerne. Und auch daran, „wie oft wir – Bürgermeister Erwin Nickl, Manfred Schinner, Architekt Günther Lenk, Karin und ich – unterwegs waren, um die passende Einrichtung zu finden.“
Seit September 2009 bietet der Kindergarten auch Hausaufgabenbetreuung für Schulkinder von der 1. bis 4. Klasse an, die gerne angenommen wird. Zwei Jahre später wurde zum ersten Mal mit zwei Kindergartengruppen und einer Kleinkindergruppe gestartet. "Und immer mehr Eltern meldeten 'U-3-Kinder' bei uns an. 2012/13 bauten wir dann eine Kindergartengruppe in eine Krippengruppe um, so dass Kinder ab dem ersten Lebensjahr eingewöhnt werden konnten“, berichtet die Leiterin.
Mit viel Liebe, Engagement und Einfühlungsvermögen verfolgt das Kindergarten-Team die Bildungsziele auf religiöser Basis, von Sozialerziehung, über Schulvorbereitung, bis hin zur Selbstständigkeit. Unterstützt werden sie von Fachkräften von außen, wie einer Heilpädagogin oder Ergotherapeutin, dem eine Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung des Kindes zugrunde liegt. Dankbar sind die Leiterin und ihr Team für den Förderverein Kindergarten und den engagierten Elternbeirat, „die uns immer wieder Wünsche erfüllen, die wir uns nicht leisten könnten“.
Buchung stundenweise
Die Schreib- und Büroarbeiten sind mehr geworden, die Rahmenbedingungen schwieriger. Konnten die Kinder den Kindergarten früher entweder halb- oder ganztags besuchen, so können die Eltern jetzt Stunden buchen.
Die ausgebildeten Krippenpädagoginnen Gisela Wiche und Silvia Hautmann, unterstützt von Kinderpflegerin Franziska Popp, betreuen Ein- bis Dreijährige in der „Käfergruppe". Um 30 Mädchen und Buben bei den „Bären“ kümmern sich Leiterin Petra Köstler und ihre Stellvertreterin Karin Müller. Unterstützt werden sie von Kinderpflegerin Hildegard Stahl.
Diesen Sonntag ist ein Tag der offenen Tür mit einem Rahmenprogramm geplant: Um 10 Uhr ist ein Festgottesdienst in der Pfarrkirche, gestaltet von den Kindergartenkindern; beim Tag der offenen Tür gibt es verschiedene Spielstationen auf dem Gelände; um 14 Uhr steht eine Aufführung der Kindergartenkinder auf dem Programm: „Miameisl, wie es singt und lacht“; ab 15 Uhr gibt es eine Überraschung für die Kinder, nachmittags Kaffee und Kuchen.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.