Mehlmeisel
09.02.2023 - 10:15 Uhr

Mehlmeiselerinnen stricken eineinhalb Millionen Maschen für Hilfsbedürftige

Gutes tun für Gottes Lohn: Mehr als 1200 Wolldecken haben einige Mehlmeiseler Frauen schon gefertigt. Viele Meter Maschen sind dabei entstanden. Und es sollen noch mehr werden.

Zu eineinhalb Millionen Maschen für die Mission haben Paula Glaser (Mitte), Hildegard Schinner (rechts) und Irene Prechtl (links) schon was beigetragen. Bild: gis
Zu eineinhalb Millionen Maschen für die Mission haben Paula Glaser (Mitte), Hildegard Schinner (rechts) und Irene Prechtl (links) schon was beigetragen.

Sie sind weich, warm und bunt: Wolldecken, die fleißige Handarbeiterinnen für die Strick-Aktion der KAB-Frauengruppe seit Ende der 1980er anfertigen. Sage und schreibe 1234 kreative Kunstwerke gingen mittlerweile an Hilfsbedürftige in aller Welt.

Eine kleine Rechnung: Für ein 20 mal 20 Zentimeter großes Quadrat brauchen die Frauen je nach Wollstärke eine gute Stunde. Da eine Decke (1,80 mal 1,40 Meter groß) aus 63 Teilen besteht, ergibt das bislang eine Arbeitszeit von circa 78.000 Stunden. Dazu kommt noch eine Tagesarbeit für das Zusammenhäkeln. Aneinandergereiht könnte mit den Decken eine Strecke von ca. 2,2 Kilometern – quasi vom Bayreuther Haus bis zur Ortsmitte von Mehlmeisel - ausgelegt werden. Über den Daumen gerechnet wurden in all den Jahren eineinhalb Millionen rechte Maschinen (30 bis 25 Maschen im Anschlag in etwa 30 Reihen) gestrickt.

Gespendete Wolle

An der Aktion arbeiten neben den beiden Strickerinnen KAB-Ehrenvorsitzende Paula Glaser und das langjährige Mitglied Hildegard Schinner, Cilli Bauer, Herta Kastl und Gisela Wiche mit. „Wir stricken sehr gerne, am liebsten abends beim Fernsehen“, erzählen die beiden KAB-Frauen, „jetzt im Winter auch schon mal nachmittags.“ Viel Wolle haben die Strickerinnen geschenkt bekommen. Wenn sie nicht reichte, haben sie auch dazu gekauft. Koordiniert wird das Strickprojekt von Irene Prechtl, die diese Tätigkeit von ihrer verstorbenen Mutter und der damaligen Initiatorin Olga Prechtl übernommen hat.

Nach Togo und Ruanda

„In den letzten Jahren gingen die Decken vor allem an die Aktion Solidarität in Tirschenreuth zu Händen von Geroldine Ondrusek. Hier werden die bunten Kunstwerke einem Container beigepackt, der bislang meistens einmal im Jahr nach Togo oder nach Ruanda geht“, berichtet Irene Prechtl. Dort nimmt ein Team um Pater Danko, den viele noch von seinem Besuch vor einigen Jahren in Fichtelberg kennen, die Decken in Empfang und verteilt sie an Bedürftige.

„Mehrere eifrige Strickerinnen sind in den letzten Jahren gestorben“, bedauern die KAB-Frauen. Deshalb sind sie um jede(n) Mitstricker(in) dankbar. Auskunft dazu gibt Paula Glaser. „Der Arbeitslohn ist ein Vergelt´s Gott“, sagt sie, „aber auch die Gewissheit, Gutes zu tun."

 
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