Mehlmeisel
03.09.2019 - 13:41 Uhr

Tiny-Dorf in Mehlmeisel soll weiter wachsen

Ein Hauch von Skandinavien im Fichtelgebirge. Das Tiny-Dorf bei Mehlmeisel ist eine Erfolgsgeschichte. Zum zweijährigen Bestehen gibt es weitere positive Nachrichten aus dem Dorf.

Die Tiny-House-Idee von Steffi Beck und Philipp Sanders kommt an. Die Auslastung liegt bei 90 Prozent. Nun gibt es Pläne für eine Erweiterung. Bild: gis
Die Tiny-House-Idee von Steffi Beck und Philipp Sanders kommt an. Die Auslastung liegt bei 90 Prozent. Nun gibt es Pläne für eine Erweiterung.

"Hier ist gut sein, hier lasst uns Hütten bauen": Fast wie maßgeschneidert passte das Bibelzitat zur Entstehung der ersten Tiny-Houses auf dem ehemaligen Panorma-Campingplatz vor zwei Jahren. Mittlerweile stehen bereits 21 mobile Häuschen inklusive Zirkuswagen auf dem weitläufigen Gelände und drei Hotels, die gemietet werden können. Die Auslastung liegt bei 90 Prozent.

Entstehen soll hier das größte "Tiny-House-Dorf" Deutschlands, ja wahrscheinlich sogar Europas. Die Pläne haben Philipp Sanders und Ralf Köferl vom Architekturbüro Kuchenreuther Marktredwitz jetzt dem Gemeinderat vorgestellt. 15 Häuser sollen noch dazukommen. "Mehr nicht", wie Sanders bestätigt, obwohl viele Anfragen da sind. Die Einwohnerzahl wird dann wohl von derzeit 30 auf etwa 60 ansteigen.

Die künftigen Häuschen haben maximal 55 Quadratmeter Grundfläche, keinen Keller, und müssen binnen 24 Stunden abbaubar sein. Autoparkplätze wird es nicht geben, nur Stellplätze im Außenbereich. Geplant sind auch ein Café und ein Baumhaus. Der Gemeinderat, der vorab schon einen positiven Grundsatzbeschluss gefasst hatte, hat keine Einwände gegen das Vorhaben der Initiatoren Steffi Beck und Philipp Sanders.

Das junge kreative, tatkräftige Paar freut sich, dass Bürgermeister Franz Tauber das Projekt von Anfang an unterstützt hat und ihnen damals auch behilflich war, das passende Grundstück zu finden: "Es ist eine enorme Bereicherung für die Gemeinde" sagt Tauber. "Und wo bekommt man gleich 30 neue Einwohner dazu? Man darf sich doch Neuem nicht gleich verschließen", sagt er vor Ort, wo sich Steffi Beck und Philipp Sanders in der Abendsonne nach einem anstrengenden Workshop in gemütlichen Liegestühlen eine kleine Auszeit gönnen.

"Das "Tiny-House-Dorf" macht uns noch bekannter", freut sich Tauber. Das Medieninteresse sei groß. Heute habe er schon wieder drei diesbezügliche Anfragen erhalten. "Und einige unserer Leute sind das erste Mal in Mehlmeisel", ergänzt Sanders. "Bald wird es einen Babyboom geben", kündigt Steffi Beck an. Sie verrät, dass in Kürze drei schwangere Frauen mit ihren Familien in das Tiny-Dorf einziehen werden.

Von den Häusern geht weiter eine große Faszination aus. "Hier kann das Leben mit Rückbesinnung auf das Wesentliche wieder bewusster gelebt werden", erläutert Steffi Beck. Auch der Gemeinschaftsgeist werde groß geschrieben. In dem Dorf unterstütze jeder den anderen, man werde aber auch in Ruhe gelassen, wenn man dies wolle - in intakter Natur, die auch - ohne Wenn und Aber - so bleiben werde. Klar, dass mittlerweile viele das "Tiny-House-Dorf" sehen wollen.

Das Areal ist aber Privatgelände und auch entsprechend beschildert. Deshalb bitten die beiden Initiatoren um Verständnis, dass Besichtigungen nur nach vorheriger Anmeldung möglich sind. "Dann führen wir sehr gerne durch unser Dorf." Eine gute Gelegenheit dazu ist in einigen Wochen das Herbstfest, das am Samstag, 28. September, von 11 bis 17 Uhr gefeiert wird. Weitere Infos können per E-Mail unter der Adresse thvbesichtigung[at]gmail[dot]com angefordert werden.

 
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