Frau Holle kann nichts dafür, auch nicht die heilige Corona. Es ist das gleichnamige Virus, das heuer einem zeitgemäßen - möglicherweise sogar - traumhaften Start in die Wintersaison und noch mehr an den Klausenliften einen Strich durch die Rechnung macht: "Leise rieselt der Schnee" und die Schneekanonen tun bei den derzeit frostigen Temperaturen dennoch das Ihrige dazu, um die Klausenlifte auf den Start vorzubereiten, auch wenn noch ungewiss ist, wie lange - oder vielleicht sogar ganz - die Brettlfans auf den Skispaß verzichten müssen. Der Geschäftsführer der Tourismus & Marketing GmbH Ochsenkopf, Andreas Munder, glaubt jedenfalls nicht, dass die Wintersaison wie geplant am 18. Dezember beginnen kann, wie er gegenüber Oberpfalz-Medien betont.
Kein zweites Ischgl
Aus München erhaltene Informationen sprächen jedenfalls dagegen, und auf keinen Fall vor Jahresende, was wiederum von den Infektionszahlen abhinge. "Überhaupt nicht verstehen" kann Andreas Munder, wenn Ministerpräsident Markus Söder durch die Schließung ein "zweites Ischgl" verhindern will, denn Après Ski suche man doch im Fichtelgebirge vergeblich. Für Gastbetriebe, die natürlich auch herbe Verluste gerade über Weihnachten hinnehmen müssen, und für die Lifte seien perfekte Hygienekonzepte ausgearbeitet, sagt Munder, so beispielsweise Schlauchtücher als Mundschutz für die Skifahrer in der Warteschlange. "Zudem bewegen sich die Wintersportler ja in gesunder frischer Luft."
"Seit Donnerstag laufen bei uns die Schneekanonen. Nicht zu schneien, war für uns keine Option", sagt Verwaltungsleiter Lothar Huber, zumal jetzt die Temperaturen passen. "Vier Wochen brauchen wir, um die Piste zu beschneien." Und der Lockdown gelte derzeit bis 20. Dezember, sagt er. "Wenn es grünes Licht gibt, sind wir gerüstet." Auch ein späterer Saisonbeginn wäre für Mehlmeisel nicht ungewöhnlich, da über Weihnachten in den Vorjahren oftmals die Temperaturen nicht passten und erst im Januar gestartet wurde. Das Hygienekonzept sieht große Abstände an den Parkplätzen vor, nur Einzelfahrten an den Liften, Einzelspuren in der Warteschlange und ständig desinfizierte Bügel. "Wenn ich dem Hygienemaßnahmen in den Bussen gegenüberstelle, verstehe ich die Schließung noch weniger", sagt Bürgermeister Franz Tauber.
Güterabwägung
"Es wäre falsch gewesen, nicht zu beschneien. Angenommen, wir dürften öffnen und hätten eine nicht präparierte Piste. Da wäre der Schaden natürlich noch wesentlich größer", ist er überzeugt. "Sollten die Lifte in absehbarer Zeit nicht geöffnet werden, so können dort immerhin - wenn es erlaubt ist - die Kinder im Schnee herumtoben", sagt Lothar Huber.
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