VSV – längst ist aus dem Versehrten- der Vitalsportverein geworden. Dafür steht auch das Hallen-Boccia-Team, das jeden zweiten Donnerstag in der örtlichen Turnhalle trainiert, Freundschaftsspiele austrägt und sich erfolgreich an Wettkämpfen beteiligt, Spaß und Spannung inklusive. „Diese Sportart fördert das Koordinationsvermögen, den Gleichgewichtssinn und erhält die Fitness bis ins hohe Alter“, informiert Georg Zaus, der mit Paul Koch als ausgebildeter Schiedsrichter regional unterwegs ist.
Gespielt wird mit sechs blauen und sechs roten Lederbällen und einem weißen Zielball. In einem abgegrenzten Feld spielen zwei Mannschaften gegeneinander. Ziel ist es, die Bälle durch Rollen oder Werfen möglichst nahe an den Zielball zu setzen. Die Regeln, in diesem Spiel überwacht vom „gestrengen Auge“ der Schiedsrichterin Waltraut Koch, die normalerweise am Spielfeldende steht, sind exakt vorgegeben: Wer die weiße Linie übertritt oder seinen Nachbarn behindert, verlässt nach Verwarnungen den Wettkampf. Bei körperlichen Einschränkungen gibt es einen Bonus-Punkt.
Auch Wassersport
Natürlich steht nicht nur Boccia auf dem Programm des VSV: Jeden Mittwoch ist Schwimmen beziehungsweise Wassergymnastik unter Anleitung eines Übungsleiters in Weidenberg angesagt. Beliebt sind zudem Wanderungen, ausgerichtet vom Verein für Reha- und Gesundheitssport (VRG) Bayreuth. „Dreimal waren die Mitglieder schon in Mehlmeisel zu Gast und total begeistert von der Organisation und dem attraktiven Programm“, so dass immer wieder nachgefragt werde, wann man einmal wieder zu uns kommen könne“, sagt Vorsitzender Karl-Heinz Seidel. Er freut sich, „dass VRG-Vorsitzende Heidemarie Miklis auch bei uns Mitglied ist, weil es ihr hier so gut gefällt“. Der Vitalsportverein veranstaltete auch Bossel- und Kegelturniere, beteiligte sich erfolgreich an Turnieren auf Bezirks- und Landesebene.
Gemeinsame Feiern
„Kameradschaftsabende finden statt, eine Weihnachtsfeier schließt den Jahreskreis“, berichtet der Vorsitzende. Er bedauert, dass Corona eine große Lücke in den jetzt 25 Mitglieder zählenden Verein gerissen hat, den "1967 neun uneigennützige und beherzte Männer mit großem Idealismus in der Turnhalle als Versehrtensportverein gegründet hatten", wie in der Chronik nachzulesen ist. Darin heißt es weiter, dass es das Ziel sei, „durch ständige Förderung gezielter Leibesübungen eingeleitete Heilmaßnahmen, die Erholungsfürsorge und somit die Gesundheit insgesamt zu unterstützen“. Schritt für Schritt sei es den Mitgliedern gelungen, den Verein in die Dorfgemeinschaft zu integrieren und sie mitzugestalten.
Seit 1995 führt Seidel den VSV. Er appelliert an alle Bewegungsfreudigen – mit und ohne körperliche Einschränkung – mitzumachen im Verein, damit das 60. Jubiläum 2027 mit vielen Mitgliedern gebührend gefeiert werden kann. Gerne sind Interessierte bei den Hallenboccia-Trainingsabenden willkommen. „Zuschauen, einmal mitspielen und vielleicht Gefallen finden an diesem Freizeitsport“, laden der Vorsitzende und Georg Zaus ein - ganz im Sinne der Boccia-Spielerinnen und -Spieler, die nach der „bewegten“ Stunde ihre Bälle zusammenpacken und sich in der Turnhallen-Gaststätte eine kleine Auszeit gönnen.
Boccia: Ablauf und Regeln für den Außenbereich
- Spielfeld: flache Bahn mit 24 bis 26,5 Metern Länge und 3,8 bis 4,5 Metern Breite; muss bei Wettbewerben etwa 25 Zentimeter hoch umrandet sein; Umrandungen an den Kopfenden der Bahnen beweglich, darüber festes Brett, das das Zurückschlagen der Kugeln ermöglicht; Querlinien markieren Grenzen, die bei Würfen eingehalten werden müssen
- Spielobjekte: Kugeln und Pallino (Setzkugel) aus synthetischem Material; Durchmesser Pallino etwa 4 Zentimeter, Gewicht 60 Gramm; verschieden markierte Kugeln mit Größe von 11 Zentimetern und 920 bis 1000 Gramm Gewicht
- Spielablauf: acht Kugeln; Ziel: mit den Spielkugeln so nahe wie möglich an Pallino, der über Mittellinie geworfen wurde, heranzukommen; gewonnen hat die Mannschaft, die die Kugel am nächsten am Pallino hat; jede Kugel, die näher am Pallino liegt als die nächste der gegnerischen Mannschaft, erhält einen Punkt; ein Satz endet nach 15 Punkten, es wird auf zwei Gewinnsätze gespielt; nach jedem Spiel Seitenwechsel; einzelne Spieler oder oder zwei Mannschaften können gegeneinander antreten
- Wurftechniken: Spiel auf Punkt: Kugel wird "gelegt", wird so nah wie möglich an den Pallino herangeschoben; Raffa: Kugel soll nach vorherigem Aufschlagen den Pallino oder eine bestimmte andere Kugel treffen, muss zuvor Schiedsrichter angegeben werden; Volo: Spieler muss ansagen, welches Ziel er treffen will, Schiedsrichter zeichnet vor dem Ziel im Abstand von 40 Zentimetern Bogen ein, innerhalb dieses Feldes muss die Kugel aufkommen
- Quelle: www.planet-schule.de
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