Es war zwar etwas windig, aber es blieb trocken, als sich am Samstag der 14. Mitterteicher Gaudiwurm durch die Stadt bewegte. Tausende Zuschauer, viele von ihnen kostümiert, säumten die Straßenränder. Rund 4500 Besucher waren es laut Schätzungen der Polizeiinspektion Waldsassen.
Nach Böllerschüssen der Königlich-privilegierten Schützengesellschaft Mitterteich setzte sich der Zug in Bewegung. Gleich hinter der Stadtkapelle um Oliver Lipfert ging Bürgermeister Stefan Grillmeier, der Donuts verteilte. Bequemer hatten es Landrat Roland Grillmeier und Norbert Greger, Präsident des Bezirks Oberfranken im Fastnacht-Verbandes Franken, die in einem Cabrio saßen.
Gerührte Prinzessin
Von offenen Fahrzeugen aus grüßten auch das Kinderprinzenpaar Charlotte I. und Simon I. sowie das Prinzenpaar Nicole I. und Markus I. die Zuschauer. Nicole I. zeigte sich nach dem Umzug ganz gerührt: "Ich hatte teilweise Tränen in den Augen, angesichts der Menschenmassen, die da waren." Neben den Prinzenpaaren bot der Gaudiwurm-Verein zahlreiche Gruppen und seinen Prinzenwagen auf. Für Aufsehen sorgte neben den "Konfettis", die vor dem Umzug Spenden einsammelten und später Süßes verteilten, die 30-köpfige Gruppe "Gaudipower". Diese feierte Premiere mit dem neuen Motto "Tanz der Vampire". Ein Hingucker war hier neben den Gewändern und den geschminkten Gesichtern auch eine auf einen Wagen aufgebaute Burg.
Einen Baustellen-Trupp bildete das Kinderhaus Purzelbaum der Lebenshilfe. Auf Plakaten kam die Vorfreude auf den Neubau zum Ausdruck. Mit einem Themenwagen erinnerte die Feuerwehr Pechofen an die Abholzaktion bei der Eishalle. Wörtlich hieß es unter anderem auf einem Plakat: "Der Bürgermeister schärft's Stadtprofil, wenn's sein muss, auch mit Stihl." Die Anspielung auf einen Hersteller von Motorsägen unterstrich Kommandant Thomas Zintl, der mit einem solchen Gerät in der Hand neben dem Wagen herging.
Klimaaktivisten im Visier
Der Neubau des Volksbank-Raiffeisenbank-Warenbereichs und die damit verbundene Verlagerung von Tirschenreuth nach Mitterteich wurde auf dem "Haisl-Wagen" aus Großklenau aufgegriffen. Das war es dann aber auch schon mit lokalen Themen. Die Aktionen von Klimaaktivisten nahmen die Junge Union Mitterteich und der Burschenverein Pleußen aufs Korn. Mit zahlreichen Mitgliedern beteiligte sich auch der TuS Mitterteich, hinzu kamen noch Gruppen und Wagen der Faschingsvereine aus Mähring, Münchenreuth, Reuth, Tirschenreuth, Waldeck und Wiesau.
Nach dem Umzug stieg auf dem Kirchplatz wieder eine große Party mit Musik und Tanzauftritten. Zufrieden zeigte sich auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien, Roland Heldwein Leiter der PI Waldsassen. "Unser Sicherheitsgespräch im Vorfeld mit der Stadt und den Verantwortlichen hat sich bewährt", sagte Heldwein. "Ich bin begeistert", betonte Zweiter Bürgermeister Johann Brandl. "Dieser Gaudiwurm fügt sich nahtlos an die Vor-Corona-Zeit an." Brandl war als offizieller Vertreter der Stadt vor Ort, da sich Bürgermeister Stefan Grillmeier gleich nach dem Umzug in den Urlaub verabschiedet hatte. Beeindruckt von der Länge des Zuges und der Vielzahl an Teilnehmern zeigte sich Landrat Roland Grillmeier. Hochzufrieden zog auch Gaudiwurm-Vorsitzender Michael Zintl Bilanz: "Ich bin begeistert und stolz zugleich."
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