Mitterteich
18.05.2022 - 12:47 Uhr

Aktionstag: Rollstuhlfahrer und Fußgänger spielen gemeinsam Tennis

Es ist eine Chance, eine Sportart inklusiv und mit viel Spaß zu betreiben: „RuF-Tennis“. Beim „Rollstuhl und Fußgänger-Tennis“ schlagen „Rolli-Fahrer“ und „Fußgänger“ gemeinsam den Ball übers Netz, gemischt im Doppel.

Doris Scharnagl-Lindinger und Sohn Leon haben mit einigen Clubmitgliedern erste Erfahrungen beim „Rollstuhl und Fußgänger-Tennis“ gesammelt. In einem Sport-Rolli sitzend und mit dem Schläger in der Hand lässt sich "RuF" als Teamsport erleben. Bild: Netzwerk Inklusion Landkreis TIR/exb
Doris Scharnagl-Lindinger und Sohn Leon haben mit einigen Clubmitgliedern erste Erfahrungen beim „Rollstuhl und Fußgänger-Tennis“ gesammelt. In einem Sport-Rolli sitzend und mit dem Schläger in der Hand lässt sich "RuF" als Teamsport erleben.

Die Tennis-Abteilung des SV Mitterteich ist bestens vorbereitet: Freianlage und Halle sind barrierefrei sowie Vorstand und etliche Club-Aktive unterstützen die Initiative. Sie wollen „Rollstuhl und Fußgänger-Tennis“ (RuF) im Landkreis Tirschenreuth etablieren. Doris Scharnagl-Lindinger als Sportlerin und Behindertenbeauftragte hält diese bislang im Landkreis noch unbekannte Sportart laut Mitteilung für einen Idealfall: „Hier können Menschen mit gemeinsamen Sportinteressen mit-, neben- und gegeneinander spielen." Dabei spricht sie von "Inklusion pur“.

Bei einem Test-Termin konnten sich Skeptiker überzeugen: Die Rollstühle würden keinerlei Schäden anrichten – weder im Freien noch auf den Hallenplätzen. Vorkenntnisse oder eine besondere Sportlichkeit seien nicht erforderlich. „RuF-Tennis“ sei für alle Altersstufen und für Frauen wie Männer geeignet. Zudem könnten Menschen mit und ohne (Geh-)Behinderung teilnehmen. Ein eigener Rollstuhl ist nicht notwendig, denn über die „Aktion Mensch“ wurden zwei entsprechende Sport-Rollis angeschafft, die genutzt werden können.

Die offiziellen Regeln können angepasst werden. Was sich mancher ältere Tennisfan sowieso wünscht, gehöre bei „RuF“ zu den Selbstverständlichkeiten: "Der Ball darf auch mal zweimal aufspringen, bevor man ihn schlägt. Auch das kann dem Spaß nur gut tun. Und wenn er dreimal springt? Auch gut", schreibt Christina Ponader vom Netzwerk Inklusion. In Zusammenarbeit mit ihr und der Offenen Behindertenarbeit wurde die inklusive Ausstattung vorangetrieben: Neben den zwei Sport-Rollis wurde auch eine Rampe für die Tennishalle angeschafft.

Scharnagl-Lindinger hat sich bereits auf Extra-Lehrgängen des Bayerischen Tennisverbands und des Rollstuhlverbands über die Möglichkeiten des Sports informiert. Beide Verbände fördern „RuF“. Das erste große "RuF"-Event ist am Samstag, 11. Juni, von 10 bis 17 Uhr geplant. Dabei gibt es auch Übungsmaterial und speziell ausgebildete Trainer geben ihr Wissen weiter. Anmeldung beim Netzwerk Inklusion (E-Mail info[at]inklusion-tirschenreuth[dot]de), Doris Scharnagl-Lindinger (E-Mail scharnagld[at]aol[dot]com) oder bei Friedrich Wölfl (E-Mail: wffri[at]web[dot]de).

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.