Mitterteich
12.05.2022 - 11:08 Uhr

Alte Lourdesgrotte zieht nach Renovierung an anderen Platz um

In Kürze wird ein mehr als 100 Jahre altes Denkmal der Vergangenheit angehören: die Lourdesgrotte. Sie ist ein Kriegerdenkmal der besonderen Art, denn sie wurde von Verwundeten und wieder Genesenen aus dem Ersten Weltkrieg auf dem Gelände des heutigen Städtischen Kindergartens errichtet. In der Bevölkerung ist es kaum noch bekannt, da es von der Straße aus kaum einsehbar ist.

Im Laufe der Jahre wurde die Grotte durch Efeuranken völlig überwuchert, die Wurzeln verfestigten sich in den Steinen und im Beton, weshalb das Denkmal teilweise in sich zusammenfiel. Die Muttergottes-Statue war vorher noch gesichert worden. Der Arbeitskreis Heimatpflege hat nun mit Bürgermeister Stefan Grillmeier und Bauhofleiter Wolfgang Stark Kontakt aufgenommen, damit das Kriegerdenkmal restauriert wird.

Bei einer Ortsbesichtigung mit Vertretern des Arbeitskreises kam man zu dem Entschluss, die Grotte wieder aufzubauen. Allerdings soll sie künftig an einem anderen Platz so hingestellt werden, dass die sie sowohl von den Kindern der Einrichtung als auch von vorbeigehenden Passanten gesehen wird. Der Wiederaufbau wird aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da im Kindergarten noch einige bauliche Veränderungen anstehen.

Zum Hintergrund: Der Erste Weltkrieg hat auch in Mitterteich viel Leid verursacht. So ist in einer Chronik zu lesen, dass 125 Frauen und Männer ihr Leben lassen mussten. Im Oktober 1914 kamen die ersten Verwundeten in Mitterteich an. Das damalige Mädchenschulhaus an der Waldsassener Straße wurde in ein Reservelazarett umfunktioniert. Es war lange Zeit deutlich als solches zu erkennen: Auf dem roten Ziegeldach des Hauses war ein riesiges weißes Kreuz aufgemalt. Für die Verwundeten standen 40 Betten bereit, betreut wurden sie von Krankenschwestern. Aus Dankbarkeit für ihre Genesung bauten Soldaten im Garten des einstigen Schulhauses eine Lourdesgrotte. Alte Bilder erinnern an dieses Ereignis.

 
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