Wie ist der ATS Mitterteich bislang durch die Corona-Pandemie gekommen? Was bereitet Probleme, was gibt es an positiven Nachrichten? Über all das informieren Vorsitzender Andreas Dreßel und Kassier Peter Haibach im Gespräch mit Oberpfalz-Medien.
Seit 2014 führt Andreas Dreßel den ATS Mitterteich als Vorsitzender. Mit ihm kam der Traditionsverein in ruhigeres Fahrwasser, die Mitgliederzahl liegt bei 340 Personen, das Niveau ist seit längerer Zeit unverändert. "Wir haben keine Mitglieder verloren, sie halten uns weiter die Treue", zeigt sich Dreßel erfreut, dass die Pandemie bislang nicht für einen Rückgang gesorgt habe. Dass der Verein inzwischen auch schuldenfrei sei, erweise sich gerade in diesen Zeit als hilfreich.
Schwierige Kontaktpflege
Als bedauerlich bewerten die Verantwortlichen, dass der 110. Geburtstag des ATS im vergangenen Jahr nicht gefeiert werden konnte. Nun ist die Hoffnung groß, dass heuer im Sommer eine Feier nachgeholt werden kann. Als schwierig erweise sich seit längerem die Kontaktpflege zu den Mitgliedern. Bis zur Verschärfung der Kontaktbeschränkungen im Winter hätten wenigstens noch kleinere Abordnungen Mitgliedern persönlich zum Geburtstag gratulieren können, wenn auch auf Abstand.
Im sportlichen Bereich herrscht nach einem stark eingeschränkten Programm im vergangenen Jahr nun schon seit Monaten Stillstand. Die Sparte Leichtathletik mit Übungsleiter Gerhard Becker hat im vergangenen Jahr im Freien trainiert, Wettkämpfe fanden aber nicht statt. Wieder eingeführt wurde die Möglichkeit, das Sportabzeichen zu absolvieren. 2020 waren hier 29 ATS-Sportler erfolgreich.
Die Sparte Eisstock mit Spartenleiter Gerhard Kilian musste auf den Spielbetrieb und sonstige Wettbewerbe verzichten. In den Sommermonaten wurde immerhin in Wiesau und in Kaltenbrunn trainiert. Die Sparte Fußball hat hin und wieder auf dem ATS-Sportplatz trainiert, während die Sparte Damen-Gymnastik auf der vereinseigenen Kegelbahn aktiv war, solange es noch ging. Das Mutter-Kind-Turnen musste schon vor den verschärften Kontaktbeschränkungen ruhen, weil die Hallen der Stadt gesperrt waren. Immerhin stand vereinzelt gemeinsames Fahrradfahren auf dem Programm.
Ausgaben minimiert
Einnahmen fehlen dem Verein vor allem wegen der Schließung der Vereinsgaststätte, die der ATS in Eigenregie betreibt. "Wir haben jetzt wieder eine Gaststättenkonzession, konnten aber bisher nicht öffnen", bedauert Andreas Dreßel. "Der Kindergartenfasching im Februar vergangenen Jahres war vorerst die letzte Veranstaltung im Sportheim. Dazu kam später noch die Jahreshauptversammlung der Wanderfreunde dazu, das war's dann", sagt der Vorsitzende im Rückblick auf das vergangene Jahr. "Wir haben unsere Ausgaben runtergefahren und minimiert", erklärt Peter Haibach und verweist auf fehlende Familien- und Weihnachtsfeiern im ATS-Sportheim.
"Wir haben wieder eine Gaststättenkonzession, konnten aber bisher nicht öffnen."
Erfreulich sei, dass die Wohnung im Obergeschoss des Sportheims vermietet sei und der ATS dadurch garantierte Einnahmen habe, so Haibach. "Wir sind bislang trotz Corona gut über die Runden gekommen", erklärt der Kassier zur finanziellen Lage. "Wir konnten 2020 sogar ein kleines Plus erwirtschaften." Glücklicherweise müssten keine Altlasten mehr abgebaut werden.
Investitionen verschoben
Ursprünglich geplante Investitionen in die Heizung, die Duschen, den Sanitärbereich und die Umkleidekabinen des Sportheims wurden aber vorsorglich in die Zukunft verschoben. "Wir haben nur die wichtigsten und unaufschiebbaren Reparaturarbeiten gemacht und den Fußballplatz in Schuss gehalten", berichtet Haibach.
Wie genau es in diesem Jahr weitergeht, sei im Moment nicht absehbar und hänge von der Pandemie-Entwicklung ab. Die Sparte Eisstock könnte heuer ihr 60-jähriges Bestehen feiern, wie Andreas Dreßel informiert. Wie das Jubiläum über die Bühne geht, sei offen. Auf jeden Fall sollen im kommenden Winter wieder überregionale Eisstockturniere in der Eissporthalle ausgerichtet werden. Erfreulich sei, dass man in der Sparte Eisstock drei junge Neuzugänge habe begrüßen können. Ein Ziel für die Zukunft ist laut Dreßel eine vereinseigene Asphalt-Trainingsbahn.
Neu durchstarten will heuer die Fußballabteilung - bei den Herren ebenso wie im Nachwuchsbereich. Gleich nach Beendigung des Lockdowns soll es mit regelmäßigem Training losgehen. Für die Herren soll es auch einen neuen Übungsleiter geben, so die Verantwortlichen. Andreas Dreßel setze auf den Neustart im Bereich große Hoffnungen. "Wir befinden uns hier in intensiven Gesprächen", so Dreßel.
In Zusammenhang mit der Nachwuchsförderung soll auf Einladung des ATS auch heuer wieder, vom 2. bis zum 6. August, die Real-Madrid-Fußballschule vor Ort gastieren. Trainiert werden soll auf dem Kunstrasenplatz in Steinmühle. Geplant ist ferner eine Mini-Europameisterschaft mit Teams aus dem E- und F- Juniorenbereich. Die Sparte Leichtathletik will ebenfalls in die Offensive gehen und hat dazu eine neue Schul-Arbeitsgemeinschaft gegründet.
"Wir brauchen wieder ein aktives Vereinsleben, normale Veranstaltungen", betont Andreas Dreßel in seinem Ausblick. Nicht bange sei dem Vorsitzenden angesichts der Neuwahlen in diesem Jahr: "Alle machen weiter, unsere Führungsmannschaft bleibt komplett."
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