Mitterteich
06.11.2018 - 13:48 Uhr

Barrierefreiheit geht alle an

Ganz im Zeichen der Barrierefreiheit steht die Herbsttagung der Siedler. Die Mitterteicher Behindertenbeauftragten Doris Scharnagl-Lindinger und Hildegard Betzl berichten von Erfahrungen und betonen, worauf in den Kommunen zu achten ist.

Die Mitterteicher Behindertenbeauftragten Doris Scharnagl-Lindinger (links) und Hildegard Betzl riefen dazu auf, Betroffene stets von Beginn an mit in Planungen zur Verbesserung der Barrierefreiheit mit einzubinden. Bild: jr
Die Mitterteicher Behindertenbeauftragten Doris Scharnagl-Lindinger (links) und Hildegard Betzl riefen dazu auf, Betroffene stets von Beginn an mit in Planungen zur Verbesserung der Barrierefreiheit mit einzubinden.

"Barrierefreiheit in der Kommune" lautet das Hauptthema der Tagung des Verbandes Wohneigentum des Kreisverbandes Tirschenreuth. Dazu waren deren Vertreter ins Mitterteicher Siedlerheim eingeladen. Siedler-Kreisvorsitzender Otmar Zeitler freute sich über den guten Besuch und dankte der örtlichen Gemeinschaft mit Vorsitzendem Josef Fennerl für die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Zeitler erinnerte an das Ziel des früheren Ministerpräsidenten Horst Seehofer, dass bis 2023 in den Kommunen Barrierefreiheit hergestellt sein soll.

Doris Scharnagl-Lindinger und Hildegard Betzl stellten anhand von Bildern die erreichten Verbesserungen in Mitterteich vor, die vor mehreren Jahren zu einer Musterkommune in Sachen Barrierefreiheit erklärt wurde. Profitiert hätten Menschen mit Handicap ganz allgemein und speziell Seh- und Gehbehinderte. Wichtig seien besonders Vorkehrungen zum sicheren Überqueren von Straßen und Ampelübergängen. Vorteilhaft sei beim Identifizieren von Problemen, etwa den Ortskern mit Rollator oder Rollstuhl abzufahren.

Geschäftsleute einbinden

"Barrierefreiheit geht uns alle an, sie ist wichtig für das Zusammenleben der Menschen", betonten die Referentinnen. Doris Scharnagl-Lindinger machte deutlich, dass Betroffene von Beginn an in Überlegungen und Planungen mit einbezogen werden müssten. Wichtig sei zudem ein guter Kontakt zu den Planungsbüros. Für Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit erhielten die Kommunen in der Regel hohe Fördermittel, der Eigenanteil der Kommunen halte sich in Grenzen. Auch der Kontakt zu Geschäftsleuten müsse gesucht werden, wenn Verbesserungen angestrebt werden. Beide Referentinnen zeigten sich voll des Lobes für die Stadt Mitterteich, wo vieles vorbildlich umgesetzt worden sei. In Mitterteich treffe sich der Arbeitskreis Barrierefreiheit/Bauen/Wohnen weiterhin regelmäßig mit Vertretern der Stadt und der Behörden, um Probleme zu thematisieren und stetig weitere Verbesserungen zu erreichen. Den versammelten Siedlergemeinschaften riet Hildegard Betzl, sich in ihren Kommunen für die Einführung einer Arbeitsgruppe "Barrierefreiheit" einzusetzen. "Wichtig ist die selbstbestimmte Teilhabe aller Menschen", sagte Betzl und sprach von einem Gewinn für die gesamte Bevölkerung.

Erheblicher Nachholbedarf

Zum Schluss stellte Doris Scharnagl-Lindinger den Freizeitführer für Barrierefreiheit und Familienfreundlichkeit für Mitterteich vor, der im Juli 2017 veröffentlicht wurde. Sie dankte der Stadt, dass viele vom Arbeitskreis gemachten Vorschläge auch in die Tat umgesetzt worden seien. Weiter erfuhren die Siedler, dass derzeit ein Freizeitführer für Tirschenreuth in Arbeit sei. Ziel ist es auch, einen eigenen Führer für den gesamten Landkreis herauszubringen. Siedler-Kreisvorsitzender Otmar Zeitler räumte ein, dass in vielen Kommunen noch erheblicher Nachholbedarf in Sachen Barrierefreiheit vorhanden sei. "Da gibt es noch viel zu tun." Beiden Referentinnen dankte Zeitler mit einem flüssigen Präsent.

Im Anschluss folgte es eine kurze Bilderrückschau auf den Nordgautag in Wiesau, wo auch die Siedler als Festzugsteilnehmer stark vertreten waren. Ein weiteres Thema war die Wahl des neuen Bezirksvorsitzenden im Januar 2019. Wie Zeitler mitteilte, werde Christian Benoist nicht mehr als Bezirksvorsitzender kandidieren. Der Kreisverband Tirschenreuth bekommt zudem die Möglichkeit, einen stellvertretenden Bezirksvorsitzenden zu benennen. Das Neujahrstreffen 2019 findet am 14. Januar beim "Rechensimer" in Röthenbach statt. Am 8. Dezember gibt es eine Winterfahrt zum Gut "Wolfgangshof" bei Zirndorf mit Besuch der Lebkuchenwelt in Nürnberg. Der Preis beträgt 27 Euro für Erwachsene und 20 Euro für Kinder bis 14 Jahre, Anmeldung umgehend bei den örtlichen Siedlergemeinschaften.

Die Herbsttagung der Siedlergemeinschaften aus dem Landkreis fand diesmal im Siedlerheim in Mitterteich statt. Bild: jr
Die Herbsttagung der Siedlergemeinschaften aus dem Landkreis fand diesmal im Siedlerheim in Mitterteich statt.
 
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