Arbeitskreis-Mitglied Monika Beer-Helm hatte sich wieder viel Mühe gemacht, um einige Informationen herauszufinden. Es war gleichsam eine Zeitreise in die Vergangenheit. Die Referentin begann mit dem Gasthof "zur Alm" in Großbüchlberg. Da kamen sofort Erinnerungen, als die frühere Spielwiese und der einfach eingerichtete Biergarten gezeigt wurden. Das kulinarische Angebot war früher beschränkt auf Butterbrot und "Fettalattn" (Fettbrot). Geworben wurde damals mit dem tollen Ausblick und der Singleparty. Heute noch sei die "Alm" der "Tanztreffpunkt des Stiftlandes", zitierte Helm aus der Hauswerbung. Alte Postkartenansichten gaben einen nostalgischen Blick zurück in die Vergangenheit.
Nicht weit davon entfernt in Großbüchlberg ist die Gaststätte "Peterklause". Sie sei heute gefragter Anlaufpunkt vor allem an den Wochenenden. Heute werde das Areal als "Freizeithugl" wegen seines umfangreichen Angebots beworben. Vor allem bekannt sei das "Züglein", das auch für Brautentführungen genutzt werde. Erbaut habe die Petersklause Alois Lang, der früher auch den Skilift betrieben habe und gleichzeitig den Grundstock für die Freizeitaktivitäten gelegt habe.
Weiter ging es zum Rasthaus "Finkenstich": Alte Postkarten zeigen das Gasthaus in Themenreuth noch eingeschossig. Damals war noch eine eigene Metzgerei vorhanden. Geworben werde heute mit dem Slogan "Der Gasthof der Oberpfalz". In Großensees berichtete die Referentin vom Gasthof "zum Stern", eine Bierwirtschaft von Vinzenz Haberkorn. Beim Tanzen, so die Erinnerung, schwankte schon mal der Boden und die Gläser wackelten, so heftig ging es zu, vor allem beim Kirchweihtanz.
Bei Bittgängen beliebt
In Leonberg berichtete Beer-Helm vom Gasthof Schmid. Dieses Wirtshaus war vor allem von den Mitterteichern bei den Bittgängen beliebt. Damit der Wirt die Menge Leute nach dem Gottesdienst rasch abfertigen konnte, schüttete er schon vor Ankunft der Gäste das Bier in eine große Wanne und schöpfte dann daraus das Bier. Zum Essen gab es lediglich Knackwürste. Ein weiteres Wirtshaus ist das Jugendheim, das an den Pfarrhof angebaut ist. Derzeit ist es allerdings ohne Pächter.
In Königshütte gab es einst drei Gasthäuser: "Zum Bayerischen Löwen", Gasthaus Wölfl, das die früherer Kantine der Eisenhütte war, und das "Bergstüberl". In Pleußen berichtete die Referentin vom Wirtshaus der Familie Hamann im Dorf, wo eine Halbe Bier noch 45 Pfennig kostete. An den Gasthof "zum Frieden" in Pleußen, der 1948 gebaut wurde, wurde wegen der Primiz von Pfarrer Männer eigens ein Saal angebaut. Das ganze Dorf half beim Bau mit. Auch hier wechselten viele Besitzer und Pächter. In Pleußen gab es ein drittes Wirtshaus "zum Mühlacker", den "Wirtsgirg".
Theater in der Kantine
In Steinmühle gab es einst die Kantine. Daran erinnerte eine Postkarte aus dem Jahr 1905. Gebaut worden war sie für die Werksangehörigen. Hier wurde schon in früher Zeit Theater gespielt, Josef Schwägerl gab mit seiner Musiktruppe regelmäßig Konzerte und natürlich wurde auch Fasching gefeiert. Seit 1926 war hier auch das Poststüberl untergebracht. Auch in Hofteich gab es einst zwei Gastwirtschaften. Das "Wagenradl" war begehrt, vor allem von den Mitterteicher Sonntags-Spaziergängern. Kaum noch bekannt ist die Bierwirtschaft Liborius Wölfl, wo es später nur noch Flaschenbiere zu kaufen gab.
Beer-Helm erinnerte dann noch an den Gasthof Schuller in Zirkenreuth, der 1976 geschlossen wurde. Hier gab es manchmal zu besonderen Anlässen besondere Bierkrüge. Alle Jahre wurde eine Michaeli-Feier abgehalten, weil der Wirt mit Vornamen Michael hieß. Auch in Kleinsterz gab es ein Restaurant von Joseph Gretsch. Aber darüber gab es fast keine Informationen - außer einer alten Postkarte um die Jahrhundertwende, auf dem der Ort als "Kleinstärz" bezeichnet ist.
Mit diesem Nachmittag wurde die Reihe der ehemaligen Gast- und Wirtshäuser in und um Mitterteich abgeschlossen. Allgemeine Meinung der Anwesenden war: "Schade um die Dorfwirtshäuser".
Alle Beiträge in einem Buch
Zum Abschluss bedankte sich der Vorsitzende des Arbeitskreises Werner Männer bei der Referentin mit einem Zoigl-Gutschein. Gleichzeitig würdigte er die enorme Arbeit, die zur Vorbereitung dieses Nachmittags dahintersteckt. Monika Beer-Helm und der Vorsitzende, Werner Männer, sammeln noch weitere Informationen zu diesem Thema, denn alle diese Beiträge sollen in einem Buch zusammengefasst werden. (wmr)
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