Mit dem E-Bike einen Milchshake mixen

Mitterteich
04.10.2019 - 16:14 Uhr

Einen Liter Wasser zum Kochen bringen? Klar, Herdplatte an und kurz warten. Aber was bedeutet das an Energie? Wo kommt sie her? Und wie lang muss man eigentlich auf einem Fahrrad strampeln, um Wasser mit Körperkraft zum Sprudeln zu bringen.

Ein "E-Bike" der ganz anderen Art: Michael Bürger musste allerhand Kräfte einsetzen, bis das Rad genügend Strom erzeugte und der angeschlossene Mixer Bananen und Milch zu einem Shake schlug. Tanja Schatz vom Energie-Technologischen Zentrum Weiden erklärte alles.

Die Demokratie-Werkstatt im Netzwerk Inklusion hatte in ein "Stromlabor" in die Lehrküche im Mitterteicher Förderzentrum eingeladen. Leiterin Christina Ponader konnte dafür Tanja Schatz vom Energie-Technologischen Zentrum in Weiden gewinnen. Die Expertin erläuterte mit gut verständlichen Beispielen und kleinen Experimenten Wissenswertes zu Strom und Leistung. Ferner ging es um die Umstände und Probleme der Energiegewinnung und die damit verbundenen Umweltprobleme. So ist vor allem der CO2-Ausstoß aktuell ein vieldiskutiertes Thema.

Attraktiv war der Workshop zudem wegen der Stationen, an denen die Teilnehme selbst ausprobieren konnten, wie sich im Alltag der Umgang mit Strom gestalten lässt. In welchem Gefäß kocht das Wasser am schnellsten und am günstigsten: Wasserkocher? Topf mit oder ohne Deckel? Und dass man mit dem Lautstärkeregler an einem CD-Spieler auch dessen Stromverbrauch regeln kann, war an den Strommessgeräten schnell abzulesen. Sie gaben Aufschluss, über Kosten beim Aufladen von Handy und Laptop.

Vor allem ältere Geräte erweisen sich als Stromfresser, beispielsweise bei Heizlüftern, Toastern, Glühlampen und Haushaltsgeräten. Ebenfalls aufschlussreich: Eine LED-Lampe hat ein Einsparpotenzial von rund 60 Prozent, schon nach fünf Monaten hat sie sich amortisiert. Dass im Standby viele Geräte auf das Jahr bezogen unnötig Strom verbrauchen, sollte zu Konsequenzen führen: Stecker ziehen oder Steckdosen mit Kippschalter benutzen.

In vielen Wohnungen stille, aber große Stromfresser sind die Pumpen in der Heizung. "Smarte" Pumpen neuerer Bauart laufen nicht rund um die Uhr, sondern steuern sich selbst nach Bedarf. Die Kosten reduzieren sich im Vergleich auf bis zu 10 Prozent. Thema waren ferner die von der EU verfügten Höchst- und Mindeststandards bei Kühlgeräten, Geschirrspülern oder Waschmaschinen. Beim Kauf sollte man auf die Energie-Labels und vor allem auch die Watt-Angabe achten. Dies zahle sich im Geldbeutel kräftig aus. Auch mancher Zusammenhang zwischen Europa-, Umwelt- und Verbraucherpolitik wurde im Teilnehmerkreis diskutiert.

Star bei den Stationen war ein "E-Bike" der ganz besonderen Art. Es war nämlich als kleines Kraftwerk konstruiert. Mit ihm als Stromerzeuger ließ sich nicht nur eine Lampe speisen. Vielmehr konnten sich mehrere Teilnehmer ihren Bananenshake mit Hilfe der eigenen Strampelkraft mixen. Mühsam genug war das, aber doch mit der Erkenntnis verbunden, mit welchem Aufwand die Stromerzeugung betrieben wird. Christina Ponader von der Demokratie-Werkstatt bedankte sich bei Tanja Schatz für den sehr praktisch-orientierten Workshop und war sich sicher, dass er den Teilnehmern für den Alltag gute Tipps gegeben habe.

Tanja Schatz vom Energie-Technologischen Zentrum Weiden erklärte an kleinen Experimenten, wie und warum Strom funktioniert, hier beispielsweise die Vorgänge in einem Stromkabel.
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