Eine Tour der besonderen Art unternahm eine Gruppe der Feuerwehr Mitterteich. Wie Kommandant Franz Bauernfeind in einer Mitteilung schreibt, hatten 14 Mitglieder kürzlich die Möglichkeit, in Steinach in Tirol das Infozentrum zum künftigen Brenner-Basistunnel (BBT) und einen Teil der Baustelle zu besichtigen.
Gebaut wird derzeit der längste Eisenbahntunnel der Welt. Dieser beginnt bei Innsbruck in Österreich und soll auf einer Länge von 64 Kilometern unter den Alpen bis nach Franzensfeste in Italien führen. Bestehen wird das Tunnelprojekt aus zwei Röhren in jeweils einer Richtung mit einem Durchmesser von 8,10 Metern sowie einer Erkundungsröhre dazwischen. Insgesamt sollen es nach der Fertigstellung 230 Tunnelkilometer sein. Die Erkundungsröhre dient laut Bauernfeind der geologischen Erkundung sowie als Logistiktunnel während der Bauphase. Nach der Inbetriebnahme sei sie als Wartungs- und Drainagetunnel vorgesehen.
Nach einem Rundgang im Infozentrum fuhr die Besuchergruppe über einen vier Kilometer langen seitlichen Zufahrtstunnel in Wolf bei Steinach mit zwei Kleinbussen direkt zu den Bohrstellen. Stopps gab es laut Bauernfeind bei einigen Besucher- und Infostellen, zudem konnten auch Sicherheitseinrichtungen wie autarke Sicherheitsräume in Augenschein genommen werden. "Zu Fuß wurden einige wichtige Baustellen direkt besichtigt und man erfuhr viel über spätere Sicherheitseinrichtungen, Baumaschinen, Bautechnik, Be- und Entlüftung und über die Materiallogistik", berichtet der Kommandant. Viel Wert gelegt worden sei vonseiten der Verantwortlichen auf das Verweisen auf die Sicherheitsstandards im künftigen Tunnelsystem. Begehen konnte die Gruppe auch Querverbindungsröhren, die im Abstand von 333 Metern über die ganze Länge des BBT eingebaut werden.
Beeindruckt habe die Gruppe unter anderem die Genauigkeit, mit der die Tunnelabschnitte durch Sprengungen und Bohrungen in den Fels getrieben würden. Überrascht habe ferner die Temperatur von 22 Grad im Tunnelinneren. Nicht zuletzt hörten die Besucher aus Mitterteich Kritik von österreichischer Seite, wonach der Bahnausbau auf deutschem Gebiet nicht vorankomme.
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