Noch vor einigen Tagen zeigte sich Bürgermeister Stefan Grillmeier entschlossen, am diesjährigen Weihnachtsmarkt festzuhalten. Doch nun verkündete er wegen der aktuellen Corona-Entwicklung das Aus für die Veranstaltung, die am Samstag, 4. Dezember, stattfinden sollte.
"Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber die Corona-Lage verschärft sich zusehends", betonte Bürgermeister Stefan Grillmeier, dem die Enttäuschung anzusehen war. "Zum Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger haben wir alle großen Veranstaltungen abgesagt", erklärte Grillmeier. "Die Zahlen steigen und ein Ende ist nicht in Sicht. Uns blieb letztendlich keine andere Wahl", so Grillmeier.
Das bedeutet, dass auch das für den 8. Januar geplante Neujahrskonzert und der für den 9. Januar vorgesehene Neujahrsempfang erneut der Pandemie zum Opfer fallen. Und es wird im laufenden Jahr auch keine Bürgerversammlungen mehr geben.
Zusagen von 20 Vereinen
Die Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt standen laut Bürgermeister kurz vor dem Ende. Evi Häckl, Leiterin des Ordnungsamtes, verwies auf die Zusagen von 20 Vereinen, die sich mit einbringen wollten. So hätten der Evangelische Posaunenchor und die Stadtkapelle Mitterteich den Weihnachtsmarkt musikalisch umrahmt. Bürgermeister Grillmeier ergänzte, dass auch der Nikolaus und das Christkind den Markt besucht hätten. Weitere Attraktionen wären Kamel- und Eselreiten sowie ein Kinderkarussell gewesen.
"Unser Ziel war es, die ganze Familie an dem vorweihnachtlichen Treiben teilnehmen zu lassen", sagte Grillmeier. Ohne Zugangsbeschränkungen wäre das Risiko zu groß gewesen - und hätte man Regelungen wie 2G (genesen oder geimpft) oder 3G-plus (genesen, geimpft, PCR-getestet) angewandt, so hätten wohl viele Menschen, vor allem Familien mit kleinen Kindern, nicht teilnehmen können. "Wir wollen keine Zweiklassengesellschaft", machte Grillmeier deutlich und bat um Verständnis für die Entscheidung.
Wochenlange Planungen
Der Bürgermeister bedauerte, dass es coronabedingt zum zweiten Mal in Folge nicht möglich sein werde, ein paar besinnliche und unterhaltsame Stunden bei Bratwurst- und Glühweinduft auf dem Kirchplatz zu verbringen. Äußerst schade sei, dass wochenlange Planungen nun über den Haufen geworfen worden seien. Wie Evi Häckl ergänzte, habe die Stadt direkt nach der Entscheidung begonnen, die Vereine zu informieren.
Noch am Montagabend im Stadtrat hatte auch Einigkeit über die Termine von vier Bürgerversammlungen geherrscht, die am 16., 18., 23. und 25. November hätten stattfinden sollen. Diese Veranstaltungen wurden auf das kommende Frühjahr verschoben. Bürgermeister Stefan Grillmeier erklärte, dass man sich auch hierbei bewusst gegen eine Durchführung unter Zugangsbeschränkungen entschieden habe. "Ich will, dass alle die Möglichkeit haben, sich bei einer Bürgerversammlung aus erster Hand zu informieren. Das ist derzeit leider nicht möglich", bedauerte Grillmeier.
"Wir wollen keine Zweiklassengesellschaft."
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