Alljährlich regt das Kultusministerium die bayerischen Schulen zur Teilnahme an der „Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit“ an. Als eine Einrichtung, die auch am dreijährigen Programm „Gute gesunde Schule“ teilgenommen hat, nutzte die Mittelschule Mitterteich kürzlich diese Projektwoche, um mit den Schülern unterschiedliche gesundheitsbezogene Themen zu bearbeiten. Diesmal ging es schwerpunktmäßig um die Suchtprävention. Dazu kamen an vier Tagen Experten in die Schule.
Die Theatergruppe des Weimarers Kulturexpresses führte den Schülern der Jahrgangsstufen sieben bis zehn zunächst die schädigenden sozialen, gesundheitlichen und finanziellen Auswirkungen eines riskanten Alkoholkonsums anschaulich vor Augen. In der anschließenden Diskussion wurde klar, dass Alkohol nie ein Problemlöser sein könne. Ein besserer Weg bei Problemen sei es in jedem Fall, das Gespräch mit Freunden, Eltern, Lehrern oder dem Jugendsozialarbeiter zu suchen.
Auch der Vortrag von Jörg Baumgärtel von der Polizeiinspektion Waldsassen befasste sich mit dem Thema Drogen. Nicht nur der Alkohol, sondern auch illegale Drogen wurden thematisiert: Gefahren und auch strafrechtliche Konsequenzen kamen zur Sprache. Eine ausgeglichene Lebensweise, interessante Hobbys oder Aufgaben und Ziele, die man verfolgt, könnten vor dem Griff zu legalen oder illegalen Drogen schützen. Der beste Schutz sei ein Freundeskreis, in dem man ohne Drogen Spaß hat.
Ein zweiter Themenblock war überschrieben mit dem Titel „Zuckerfallen in Nahrungsmitteln“. Alexandra Grohmann, Ernährungsberaterin der AOK Tirschenreuth, informierte darüber, dass auch in Lebensmitteln, die man gedanklich nicht sofort mit Zucker in Verbindung bringe, eine beträchtliche Menge an Zucker stecke. Als Beispiele hierfür nannte sie verschiedene Fruchtdrinks und auch Fruchtjoghurts. Die Schüler konnten selbst aktiv werden und zu ausgewählten Lebensmitteln die darin enthaltene Zuckermenge jeweils in Zuckerwürfeln angeben. Bei manchem Lebensmittel türmte sich da ein Berg von 25 Zuckerstückchen auf.
Für die fünfte und die sechste Klasse gab es noch ein weiteres Angebot: Psychologen der Suchtambulanz Tirschenreuth bereiteten das Thema „Handy-Sucht“ schülergerecht auf. Ausgehend vom individuellen Handy-Konsum der Kinder verständigte man sich darüber, wann man von einer Sucht sprechen kann. Gemeinsam erarbeiteten die Kinder Verhaltensweisen, mit denen man einer möglichen Abhängigkeit begegnen kann. Hier zeigte sich, dass auch bei der Handy-Sucht das helfen könne, was auch bei anderen Süchten hilfreich sei: Hilfe suchen und sich beraten lassen. Wichtig sei zudem ein ausgefüllter Alltag mit verschiedenen Interessen, Hobbys und Zielen.
Rektorin Gisela Kastner bedankte sich bei allen Referenten, die diese Präventionstage an der Schule gestaltet haben. Ein besonderer Dank galt Jugendsozialarbeiter Christian Guttau von der gfi Marktredwitz, der die Woche perfekt organisiert habe, wie Kastner betonte.
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