Mit einem 3,0-Teiler hatte der 38-jährige Luftgewehrschütze aus Mitterteich am Samstag auf dem Oktoberfest in München den Titel geholt. Es ist das erste Mal in der langen Geschichte des Bayerischen Sportschützenverbandes, dass dies einem Vertreter aus dem Stiftlandgau gelang. "Die Königlich privilegierte Schützengesellschaft, die Stadt und der Landkreis sind stolz auf diese ganz außergewöhnliche Leistung", sagte Bürgermeister Roland Grillmeier.
Die Glocken der Stadtpfarrkirche kündigten um 19 Uhr den Festzug an. Angeführt von der Stadtkapelle bewegten sich die mit Fackeln ausgestatteten Schützen vom Josefsheim zum alten Rathaus, wo Bürgermeister Roland Grillmeier und die Stadträte warteten. Die Böllertruppe der Mitterteicher Schützen feuerte Salven zu Ehren von Matthias Wiendl ab, außerdem spielte die Stadtkapelle auf. Der Landesschützenkönig, der voller Stolz seine Kette trug, staunte nicht schlecht angesichts des abendlichen Spektakels - und mit ihm auch zahlreiche Passanten.
Kaum zu fassen
Im Sitzungssaal des alten Rathauses gratulierte Bürgermeister Roland Grillmeier zu dem bemerkenswerten Erfolg, der kaum zu fassen sei. Grillmeier, selbst seit fast vier Jahrzehnten aktiver Schütze, hob die jahrhundertelange Schützentradition in Mitterteich und im Stiftland hervor. "Und dann fährt unser Matthias zum ersten Mal zum Landesschießen nach München und gewinnt gleich auf Anhieb", sagte Grillmeier. "Die ganze Stadt ist stolz auf dich!" Als Präsente überreichte Grillmeier einen Porzellankrug der Stadt und einem Zoiglgutschein.
Die Glückwünsche der 19 Mitterteicher Sportvereine überbrachte Stadtverbandsvorsitzender Peter Haibach, der sich vom Empfang für einen "herausragenden Sportler und Menschen" begeistert zeigte. "Diesen Empfang hast du dir verdient", sagte Haibach. Gauschützenmeister Manfred Zölch wählte in seiner Begrüßung des Landesschützenkönigs die Anrede "eure Hoheit". "Uns zerreißt es bald, so stolz sind wir auf dich", sagte Zölch und kündigte humorvoll an, dass der Stiftlandgau mit dem Landeskönig angeben werde. Zölch habe am Samstagabend die Nachricht vom Titelgewinn erhalten und war dann am Sonntag bei der Proklamation persönlich mit dabei. "Das war schon beeindruckend, wenn 10 000 Menschen jubeln", schilderte Zölch. Als Geschenk hatte er einen Stiftlandgau-Korb mitgebracht. Bezirksschützenmeister Harald Frischholz nannte Matthias Wiendl "Königliche Hoheit" und sprach von einem perfekten Schuss. Der Schützenbezirk stellt nach 1963 und 2017 nun zum dritten Mal den Landesschützenkönig. Frischholz kündigte für Matthias Wiendl eine Vielzahl von Terminen an. "Ich wünsche dir ein Jahr voller Freude und viel Spaß in deinem Amt", sagte Frischholz, der eigens den Sieger-Hirschen aus München mitgebracht hatte.
Drei Könige im Verein
Schützenmeister Wolfgang Friedl von der Königlich privilegierten Schützengesellschaft Mitterteich dankte der Stadt für den großartigen Empfang und richtete weitere Dankesworte an den Stiftlandgau und den Bezirk. Friedl sprach von einem Höhepunkt in seinem Schützenleben und verwies darauf, dass es noch zwei Könige im Verein gibt - Schützenkönig Josef Wurdack und Gauschützenkönig Bernhard Friedl.
Das Schlusswort blieb Matthias Wiendl vorbehalten, der von seiner Frau Daniela und den Söhnen Sebastian und Simon begleitet wurde. "Das ist für mich ein unbeschreibliches Gefühl", sagte Wiendl und dankte für den großartigen Empfang.




















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