Hans Günther Lauth hatte zusammen mit seiner Gattin Hildegard, Berthold Kellner und dem Musiker Walter Pilsak einen unterhaltsamen Abend vorbereitet, der wohl auch dem Autor Valentin selbst gefallen hätte. Der Leiter des Arbeitskreises, Karl Haberkorn, freute sich über die zahlreichen Besucher, die dieses Mal sogar bis aus dem Raum Weiden nach Mitterteich gekommen waren. Er erinnerte an den 70. Todestag des Künstlers - damit seien auch alle Rechte erloschen und man könne nun getrost seine Werke aufführen.
Hans-Günter Lauth erinnerte mit Aussprüchen, szenischen Lesungen und Liedern an den Verstorbenen. Walter Pilsak untermalte dies mit Melodien auf dem Akkordeon und griff auch manchmal selbst in die Prologe mit ein. Das Programm begann mit Zitaten von Karl Valentin, die manchen schon bekannt waren, aber trotzdem zum Lachen reizten. Einer dieser Sprüche lautete: "Als ich die Hebamme sah, die mich empfing, war ich sprachlos - ich hatte diese Frau ja noch nie in meinem Leben gesehen." Weitere Beispiele: "Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen"; "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit"; "Alle reden vom Wetter, aber keiner unternimmt etwas dagegen."
Karriere mit Umwegen
Nach dieser heiteren Einleitung berichtete Lauth kurz über das Leben des Künstlers, der eigentlich als Valentin Ludwig Fey 1882 in der Münchener Vorstadt Au geboren wurde. Er begann 1897 eine Schreinerlehre, danach finanzierte ihm sein Vater einen Aufenthalt in einer Münchener Varietéschule. Als der Vater starb, führte der Sohn gemeinsam mit der Mutter die Speditionsfirma weiter. Das Unternehmen ging aber kurz darauf Pleite. Er versuchte sich erneut als Humorist und scheiterte. Dann kehrte er nach München zurück und nahm den Namen Karl Valentin an. Mit seinem Soloprogramm 1908 schaffte er es, seine wirtschaftliche Not zu beenden. Dann lernte er die Sängerin Elisabeth Wellano kennen, die er Liesl Karlstadt nannte.
Mit dem Stück "Das Lied vom Sonntag" gelang es Lauth, die Spannung der Besucher zu halten. "Das Lied war unser schwierigster Part", gestand er. Hildegard Lauth berichtete dann aus dem Leben der Kreszenz Hintergwimpft. Einige Worte und Ausdrücke fielen teilweise recht grob und ungewohnt derb aus, was natürlich wiederum Heiterkeit bei den Besuchern hervorrief. Lauth erwähnte auch die fruchtbare Zusammenarbeit mit Berthold Brecht sowie die Zeit und das Wirken im Dritten Reich. Es habe den Anschein gehabt, als hätte der Künstler die Gunst Adolf Hitlers erfahren, denn er konnte sein eigenes Theater eröffnen. "Zum Glück habe Hitler nicht Kräuter geheißen" lautete ein Zitat Valentins.
Das Zwiegespräch "Verstehst nix von Politik", zum Schluss vorgetragen von Berthold Kellner und Hans Günther Lauth, war dann schon "höherer Blödsinn". Abschließend erklärte Lauth, dass Valentins Werke immer ernster geworden seien und viele Leute diese nicht mehr verstanden hätten. Seine letzten Bühnenauftritte fanden im Januar 1948 statt, im Februar 1948 verstarb der Künstler an einer Lungenentzündung. Am Aschermittwoch wurde er beerdigt.
Verkürzter "Maskenball"
Zum Abschluss des Abends verabschiedete sich das Quartett mit dem Lied "Maskenball", das nach der Melodie "Vogelhochzeit" gesungen wurde. Wegen der zahlreichen Verse wurde es verkürzt vorgetragen. "Der Adler, tanzt einen Schuhplattler", "Der Elefant war wie immer sehr galant" und "Das Lama fraß z'letzt alles zama" waren dabei zu hören.
Karl Haberkorn bedankte sich für den vergnüglichen Abend und verwies darauf, dass der Arbeitskreis wieder am 18. März im Mehrgenerationenhaus zusammenkommt. Dann dreht sich als um den Dialekt.













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