Bürgermeister Roland Grillmeier und die Schulleitung mit Rektorin Renate Zuber und Konrektorin Gabriele Stock informierten sich am Dienstag bei einem Baustellen-Rundgang mit Bauleiter Mirko Bertl und Architekt Armin Juretzka über den aktuellen Stand. Dabei war zu erfahren, dass sich die Gesamtkosten gegenüber der ursprünglichen Planung auf 9,8 Millionen Euro erhöht hätten. Steigen werde aber auch die staatliche Förderung, von anfangs 6,2 auf 6,7 Millionen Euro. Als Gründe für die Kostenzunahme wurden die gute Auslastung der Bauwirtschaft, gestiegene Materialkosten sowie unerwartete Komplikationen bei einzelnen Sanierungsschritten genannt. Einige Firmen, überwiegend auswärtige, hätten nach Möglichkeiten gesucht, angebotene Preise zu erhöhen. „Leider gibt es hier immer wieder unerwartete Aktionen, die uns zum Handeln zwingen und Zeit kosten“, beklagte Bürgermeister Grillmeier. Seit kurzem sei sogar ein Fachanwalt im Einsatz. „So was hatten wir in meinen 17 Jahren als Bürgermeister noch nicht.“ Architekt Armin Juretzka ergänzte auf Nachfrage: „Alles wurde und wird teurer.“ Bauleiter Mirko Bertl sagte über die eingesetzten Fachfirmen: „Je regionaler, desto besser.“ Rund 60 Prozent der Aufträge habe man an Betriebe in der Region vergeben können.
Vorgesehen ist der Umzug in die neuen Klassenräume zum Jahreswechsel, der Unterricht soll im Januar 2020 beginnen. Im ersten Quartal 2020 wird der Altbau abgerissen, im zweiten Quartal beginnt dort der Neubau des Caritas-Kinderhorts. Etwas Besonderes werden der Umbau und die Aufstockung des Aula-Bereiches. Dort wird die Zentralgarderobe untergebracht, weiter entsteht ein Übergang zum Hort. Die Fertigstellung des gesamten Sanierungs- und Neubauprojekts inklusive der Außenanlagen ist für Ende 2021 geplant.
Einzigartig im Bezirk
Die Vorfreude bei Renate Zuber und Gabriele Stock auf die runderneuerte Schule ist ungebrochen. "Unsere Kinder können hier einzigartig in der Oberpfalz nach neuesten Kriterien unterrichtet werden", betonte Zuber. Im Obergeschoss, wo sich die neuen Klassenräume befinden werden, entstehen Lernlandschaften (Cluster). Drei Klassenzimmer erhalten eine Art "Marktplatz", wo mehrere Klassen auch gemeinsam arbeiten können. Ein solches Konzept gebe es bislang in der Oberpfalz noch nicht, so Zuber. Weiter vorgesehen ist ein Lehrermittelpunkt, wo sich die Pädagogen zu Besprechungen oder zur Unterrichtsvorbereitung zurückziehen können. Erarbeitet worden seien diese Konzepte in enger Abstimmung zwischen der Grundschule, der Stadt und dem Architekten.
Auf dem modernsten Stand werde auch die Ausstattung der Klassenzimmer sein. So wird die Schule mit Smart-Boards und Laptops ausgerüstet. Erneut wurde darauf verwiesen, dass man das großzügige Raumprogramm bei einem kompletten Neubau nicht hätte verwirklichen können. Beim Rundgang wurde auch das neue Lehrerzimmer gezeigt, das mit einer Fußbodenheizung ausgestattet wird. In den restlichen sanierten Bereichen wird es aufgrund der geringen Estrichtiefe normale Heizkörper geben. Beheizt wird die Grundschule mit dem Nahwärmenetz der "Bio-Energie" der Stadt, wobei Hackschnitzel zum Einsatz kommen.
Mit einem enormen Aufwand sei der Brandschutz ertüchtigt worden, wie Bürgermeister Grillmeier betonte. "Die Sicherheit der Kinder hat oberste Priorität." Allerdings müsse man hin und wieder an der einen oder anderen Vorgabe zweifeln. So manches Detail habe hier ebenfalls zur Steigerung des Kostenrahmens beigetragen.
Keine Überhitzung
Beim Rundgang fiel auch das lichtdurchflutete Treppenhaus auf. "Blick in die Oberpfälzer Landschaft", kommentierte Architekt Armin Juretzka. Obwohl die Fensterflächen insgesamt reduziert wurden, werde die Belichtung der einzelnen Räume optimal sein. "Wir haben ein thermostabiles Gebäude", erklärte Juretzka. "Eine Überhitzung der Klassenzimmer wird es nicht geben."
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