Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr lag die Leitung bei dieser beliebten Veranstaltung zum zweiten Mal in den Händen von Dirigent Michael Waldenmayer. Der Chorleiter hat das Repertoire der Sängertruppe mit neuen Ideen und Inhalten weiterentwickelt, was sich beim Jahreskonzert in der Mehrzweckhalle erneut deutlich zeigte. Ausfallen musste der Gastauftritt des Ensembles "Gloria Patri", dem auch Michael Waldenmayer selbst angehört. Der Grund war ein starker Hustenanfall der Sopranistin - und in Aktion treten könne die Gruppe eben immer nur vollzählig, wie Waldenmayer erklärte.
"Fröhlich klingen unsere Lieder" - mit diesem Titel war das Konzert überschrieben und mit diesem Lied eröffneten die Sänger nach ihrem Einzug auch das Programm. "Alle Jahre wieder, wenn die erste Kerze brennt, dann stellt sich unser Chor einer breiten Menschheit vor", sagte MGV-Vorsitzender Markus Schuller in seiner Begrüßung. "Wir wollen Sie heute mit ernsten und auch heiteren Stücken wieder beglücken", erklärte Schuller. Auf ein Programmheft hatte der MGV auch heuer verzichtet, vielmehr führten Michael Waldenmayer und Markus Schuller in launiger Weise durch den rund zweistündigen Abend.
Geschenk für den Dirigenten
Gewohnt engagiert und voller Leidenschaft dirigierte Michael Waldenmayer seinen Chor, so dass der Schweiß in Strömen floss. Für Erheiterung im Publikum und beim Dirigenten selbst sorgte im Verlauf des ersten Programmteils Michael Schuller, indem er ein kleines Geschenk an Michael Waldenmayer überreichte: "Michels Schweißtuch" steht darauf geschrieben. Der Dirigent nahm die Gabe dankend an.
Im ersten Teil des Konzerts präsentierte der MGV zunächst einen Block mit Volksliedern. Nach "Der Jäger aus Kurpfalz" - hier glänzte Markus Schuller als Solist - folgten "In einem kühlen Grunde" und "Mädle ruck, ruck, ruck". Ausgiebig beschäftigte sich der Chor anschließend mit dem Thema Fisch. Ausgehend von "Die launige Forelle" wurden die Zuhörer mit einigen Variationen zu diesem Lied mitgenommen auf eine Reise in verschiedene Gegenden Europas. Die nächsten drei Lieder begleitete Michael Waldenmayer am Klavier: "Männer mag man eben", "Frauen sind anders" und "Das Mädchen und der Matrose" brachten Schwung in die Halle. Der letzte Block vor der Pause war der geistlichen Musik gewidmet. Es erklangen stimmgewaltig die Gospelsongs "All Night, all Day", "The Gospel-Train" (mit Markus Schuller als Solist) und "I'm gonna sing". Zum Schluss folgten noch die Hymnen "Ich bete an die Macht der Liebe" mit Michael Waldenmayer als Solist und "Jesus bleibet meine Freude". Dankbarer Beifall verabschiedete die Sänger und den Dirigenten in die Pause.
Werben um neue Mitglieder
Weitergehen sollte das Programm eigentlich mit dem Auftritt von "Gloria Patri". Markus Schuller sprang mit der Geschichte "Der Sinn von Weihnachten" ein und brachte die Zuhörer damit zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Wiederholt griff der MGV-Vorsitzende an dem Abend die aktuelle Diskussion zur Gemeinnützigkeit von Männervereinen auf und warb um neue Mitglieder. "Liebe Frauen", wandte sich Schuller einmal an die Damenwelt im Publikum. "Wenn Sie der Meinung sind, dass Ihr Mann sein sängerisches Talent in der Dusche vergeudet, dann schicken Sie ihn doch zu unserem Chor. Gönnen Sie sich einen zusätzlichen freien Abend in der Woche. Ihr Mann bringt sein Gesangstalent bei uns im Chor groß ein und kommt eventuell groß raus und wir als Chor freuen uns auf Zuwachs und Unterstützung. Somit haben alle Beteiligten etwas davon. Wenn das nicht gemeinnützig ist?"
Den zweiten Teil des Konzerts startete der Männergesangverein mit dem Stück "Es kam ein Engel vom hohen Himmel", ehe mit vier Weihnachtsliedern aus verschiedenen Ecken Europas das Finale eingeläutet wurde. In seinen Schlussworten dankte Markus Schuller allen, die mit zum Gelingen des Konzerts beigetragen haben. Genannt wurden der Bühnenaufbau durch Bauhof-Mitarbeiter, weiter erwähnte er das Hausmeister-Team, die Sängerfrauen und die Stadt Mitterteich. Nicht zuletzt würdigte Michael Waldenmayer die Chormitglieder in humorvoller Weise dafür, dass sie ihn - einen "verrückten Chaoten" - überhaupt ertrügen.
Als Zugabe sang der Chor sehr zur Freude des Publikums "Amazing Grace". Kräftiger Applaus belohnte die Sänger und den Dirigenten für ihre Leistungen.
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