Mit zweijähriger Verspätung ist jetzt das 20. Jubiläum des Förderzentrums und der Heilpädagogischen Tagesstätte Mitterteich gewürdigt worden. Aktuell besuchen 76 Schüler die Einrichtung. Als "Herzensaufgabe" bezeichnete Landrat Roland Grillmeier den Posten des Vorsitzenden der Kreisvereinigung Lebenshilfe beim Festakt in der Schule. "Hilfsbereitschaft muss in den Herzen entstehen."
Eröffnet wurde der Festtag mit einer Gedenkminute für die kürzlich verstorbene Barbara Stamm. Die ehemalige Landtagspräsidentin und Lebenshilfe-Landesvorsitzende hatte wiederholt auch die Einrichtung in Mitterteich besucht. Gedacht wurde auch der verstorbenen ehemaligen Schüler und Mitarbeiter des Hauses. Nach Emmi Bauer und Karl Haberkorn sei er, Grillmeier, erst der dritte Vorsitzende der Kreisvereinigung. „Wir feiern heute eine Idee von Eltern, aus der ein Netzwerk der Hilfe entstanden ist.“ Vielen Menschen sei die Arbeit der Lebenshilfe Herzensangelegenheit. "Was wir heute sehen, haben engagierte Mitarbeiter und die Eltern geschafft", sprach Grillmeier von einer Erfolgsgeschichte.
Acht Kommunen im Rennen
Die Inklusion sei noch nicht am Ziel und müsse immer fortgesetzt werden, so der Landrat weiter und überreichte einen symbolischen Scheck über 1000 Euro aus seinem Verfügungsfonds an die Kreisvereinigung Lebenshilfe. Die Trommelgruppe „Bum Schakalak“ umrahmte den Festakt musikalisch. Ein Rückblick mit Bildern und Videos erinnerte an die vergangenen zwei Jahrzehnte.
In der Podiumsdiskussion erinnerte Friedrich Wölfl daran, dass einst acht Kommunen Standort des Förderzentrums werden wollten. „Wir haben mit dem Standort Mitterteich nichts falsch gemacht“, sagte Wölfl, der auch an die erste Vorsitzende Emmi Bauer erinnerte, die heute leider nicht dabei sein konnte. Karl Haberkorn blickte zurück auf die Anfänge in Mitterteich. „Die Lebenshilfe Marktredwitz wollte damals nicht erweitern und hat unsere Baubemühungen unterstützt, erst dadurch konnte der Neubau entstehen.“ An eine einzigartige Wohlfühlatmosphäre an der Schule erinnerte sich der frühere Schulleiter Uli Sommer und bekannte: „Es war hier einfach fantastisch, ich habe fast das Gefühl, ich habe mich von hier zu früh in den Ruhestand verabschiedet.“
Schule und Kinder profitieren
"Das ist für mich das Schönste", freute sich Lebenshilfe-Geschäftsführer Berthold Kellner über viele glückliche Gesichter. Im Haus herrsche eine freundliche und lustige Atmosphäre. „Die Kinder hier sind gut versorgt, werden gefördert und betreut", stellte Regierungsschuldirektor Manfreds Krigers fest. Schule und Kinder profitierten gleichermaßen davon. Bürgermeister Stefan Grillmeier nannte die Lebenshilfe vor allem ein tolles Team, „wo uns Inklusion und Integration weiter beschäftigen werden". Als nächstes Projekt nannte der Bürgermeister die Eröffnung des Inklusiven Kindergartens im kommenden Jahr. „Die Lebenshilfe ist uns ein starker Partner, ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.“
Schulleiter Klaus Jahn nannte als Ziel, auch künftig die Schule mit Leben zu erfüllen, und kündigte weitere Kooperationen an. „Wir sind hier an der Schule gut aufgestellt, haben eine breite Basis und beste Voraussetzungen für die Zukunft." Christina Ponader (Heilpädagogische Tagesstätte) wünschte sich, dass die Tagesstätte offen für alle Kinder wird. „Jeder, der zu uns kommen will, soll auch kommen können.“ Barrierefreiheit solle ein Gewinn für alle sein. "Gehen wir weiter diesen Weg", sagte abschließend Schulleiter Klaus Jahn: "Jedes Kind soll seinen eigenen Lebensweg erfahren dürfen", trat der Schulleiter weiterhin für den Kampf um Chancengerechtigkeit ein.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.