Mitterteich
17.08.2021 - 10:07 Uhr

Mehr Entscheidungsspielräume bei der Ausstattung von Schulen gefordert

Die Lebenshilfe im Landkreis Tirschenreuth gab jetzt Einblicke in den Schulbetrieb während der Corona-Pandemie. Thematisiert wurden auch die Digitalisierung, der Unterricht im anstehenden Herbst und das neue Kinderhaus.

MdB Albert Rupprecht ließ sich von Lebenshilfe-Geschäftsführer Berthold Kellner und Bürgermeister Stefan Grillmeier (von links) die Pläne für den Neubau des Kinderhauses „Purzelbaum“ zeigen. Bild: jr
MdB Albert Rupprecht ließ sich von Lebenshilfe-Geschäftsführer Berthold Kellner und Bürgermeister Stefan Grillmeier (von links) die Pläne für den Neubau des Kinderhauses „Purzelbaum“ zeigen.

Wie sind die Einrichtungen der Kreisvereinigung Lebenshilfe in Mitterteich bislang durch die Pandemie gekommen? Wie soll der Betrieb im neuen Schuljahr ablaufen? Welche Herausforderungen gibt es? Diese und weitere Themen standen im Mittelpunkt, als CSU-Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht jetzt zu einem Informationsbesuch vorbeischaute. Dabei ging es auch um das künftige Kinderhaus „Purzelbaum“.

Lebenshilfe-Geschäftsführer Berthold Kellner machte deutlich, dass bei der Lebenshilfe seit Ausbruch der Pandemie vieles anders geworden sei. "Seit Beginn der Pandemie laufen wir im 'Stand-by-Modus', sagte Kellner, der davon ausgehe, dass Corona wohl auf Dauer nicht ausschaltbar sei. "Wir haben rund 250 Mitarbeiter aus zehn Nationen bei der Lebenshilfe beschäftigt. Meine größte Sorge ist, dass die am Monatsende auch ihr Geld bekommen", sagte Kellner. Wichtigstes Ziel im Unternehmen sei es, den Betriebsfrieden aufrecht zu erhalten. Kellner betonte, dass die Lebenshilfe tarifgebunden bezahle.

Besser abstimmen

Im schulischen Bereich müssten viele Auflagen aus dem Kultus- und dem Sozialministerium beachtet werden. Kellner wünschte sich, dass sich diese Ministerien besser abstimmen, bevor sie neue Vorgaben machen. Im digitalen Bereich sei die Schule bestens ausgestattet, wie der Lebenshilfe-Geschäftsführer versicherte. "Das Geld ist bei uns angekommen", sagte Kellner in Bezug auf Neuanschaffungen und dankte der Politik für die Unterstützung. Albert Rupprecht hakte hier ein: "Wichtig ist, dass die digitale Ausstattung der Schulen und die Qualifizierungsmaßnahmen für die Lehrer Sache des Bundes bleiben." Berthold Kellner vertrat hier die Auffassung, dass den Schulleitern gerade in dieser Frage mehr Entscheidungsspielräume zugestanden werden sollten. "Leiter von Kindergärten und Tagesstätten haben weitaus mehr Kompetenzen als Schulleiter", sagte Kellner und forderte hier Verbesserungen.

Albert Rupprecht meinte dazu: "Wir sollten die Krise nützen, um noch bessere Verfahren für die Schulen zu bekommen und um sie noch besser digital auszustatten." Auch Rupprecht war der Meinung, dass Verantwortungsträger vor Ort noch mehr Freiräume für ihre Entscheidungen bekommen sollten. Weiter sprach er sich in diesem Zusammenhang für größtmögliche Transparenz aus.

Im Anschluss stellte Christina Ponader die Studie "Inklusion und Corona im Landkreis Tirschenreuth" vor. Darin komme klar zum Ausdruck, "dass unsere Schüler unbedingt Präsenzunterricht brauchen. Wir können nicht alle Schulen über einen Kamm scheren", so Ponader. "Wir brauchen eine Sonderbehandlung für Menschen mit Behinderung, "obwohl wir immer für die Gleichstellung aller Menschen im Rahmen der Inklusion sind". Weiter komme die Studie zu dem Schluss, dass sich die Menschen nach Normalität sehnten. Berthold Kellner zeigte sich überzeugt: "Impfen sorgt wieder für mehr Normalität." Er berichtete, dass über 90 Prozent der Lebenshilfe-Mitarbeiter vollständig geimpft seien.

Verhinderung von Spannungen

Bürgermeister Stefan Grillmeier bezeichnete den Präsenzunterricht an den Schulen ebenfalls als sehr wichtig. Um dies in Mitterteich zu ermöglichen, habe man Klassen nach Großbüchlberg und ins Josefsheim ausgelagert. Der Bürgermeister zeigte sich überzeugt: "Präsenzunterricht verhindert unnötige Spannungen in der Familie."

Christina Ponader berichtete von regelmäßigen Corona-Tests für Schüler und verwies auf die Maskenpflicht: "Unsere Schüler haben sich gut daran gewöhnt." Auch würden die Klassenzimmer regelmäßig gelüftet. Bürgermeister Stefan Grillmeier betonte an dieser Stelle die Wichtigkeit des Stoßlüftens. "Teure Lüftungsanlagen bringen da nicht viel", meinte Grillmeier. Gleichzeitig forderte er, die Eltern und Kinder jetzt während der Sommerferien in Ruhe zu lassen: "Die sollen jetzt ihre Ferien genießen."

Abschließendes Thema war der geplante Neubau des Kinderhauses "Purzelbaum". Noch heuer soll die Bodenplatte für das 7,5-Millionen-Projekt gesetzt werden. Ehrgeizige Ziele hegt der Rathauschef auch, was den Wohnungsbaumarkt in Mitterteich angeht. "Ich will, dass in meiner ersten Amtszeit 100 neue Wohnungen für unsere Bürgerinnen und Bürger entstehen. Ein erster Anfang ist gemacht."

Zum Abschluss gewährte die Lebenshilfe noch Einblicke in die inklusive Ferienbetreuung, die noch bis zum 20. August dauert.

Mitterteich12.08.2021
Teil des Programms war auch ein Besuch bei den Kindern der Inklusiven Ferienbetreuung. Mit im Bild (im Hintergrund, von links) Bürgermeister Stefan Grillmeier, Lebenshilfe-Geschäftsführer Berthold Kellner, MdB Albert Rupprecht, Erwin Bösl und Christina Ponader (beide Lebenshilfe). Bild: jr
Teil des Programms war auch ein Besuch bei den Kindern der Inklusiven Ferienbetreuung. Mit im Bild (im Hintergrund, von links) Bürgermeister Stefan Grillmeier, Lebenshilfe-Geschäftsführer Berthold Kellner, MdB Albert Rupprecht, Erwin Bösl und Christina Ponader (beide Lebenshilfe).
 
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