Traditionell wird am Sonntag nach Ostern in Mitterteich Jubelkommunion gefeiert. Dazu trafen sich Jahrgangsangehörige, die vor 75, 70, 60, 50 und 40 Jahren erstmals an den Tisch des Herrn getreten waren. Anton Witt zelebrierte einen Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Jakob, für die musikalische Umrahmung sorgte der Kirchenchor.
Zum Kreis derjenigen, die vor 75 Jahren Erstkommunion feierten, zählt auch der frühere Stadtrat und Dritte Bürgermeister Erhard Sommer. "Das kann man mit heute nicht mehr vergleichen", sagte er im Gespräch mit Oberpfalz-Medien über die Feierlichkeiten mit Pfarrer Josef Neidl im Mai 1948. "Geschenke gab es damals kaum, höchstens mal eine Porzellantasse oder einen Teller." Mit einer leeren Bierflasche habe Sommer zuvor Milch von einem Bauern in Großbüchlberg geholt, "damit meine Mutter überhaupt einen Kuchen backen konnte". Gefeiert worden sei nur im kleinen Kreis zu Hause. "Mein Taufpate war damals noch in Kriegsgefangenschaft im Kaukasus, der kam erst später heim", blickte Sommer zurück.
"Wir waren noch zwölf Jubelkommunikanten", so der 84-Jährige über die Feier am Sonntag und das Beisammensein des Jahrgangs in der Petersklause in Großbüchlberg. Die Mitglieder der Runde seien noch recht aktiv, so komme man regelmäßig bei Stammtischtreffen zusammen. "Wir sind zwar alle ruhiger geworden, aber wir halten alle zusammen", betonte Erhard Sommer. Auch die Senioren, die vor 70 Jahren Erstkommunion feierten, trafen sich nach dem Gottesdienst in der Petersklause.
Sigrid Wittmann gehört zum Kreis derjenigen, die im Mai 1963 das Sakrament der Erstkommunion durch den früheren Stadtpfarrer Josef Neidl empfingen. Während heute Geldgeschenke oder elektronische Geräte verschenkt werden, habe es damals zumeist Pralinen, Bücher oder praktische Alltagsgegenstände wie Handtücher als Geschenke gegeben, erinnert sich Wittmann zurück. Zur Jubelkommunion am Sonntag seien viele der Jahrgangsangehörigen gekommen, eine Teilnehmerin sei eigens aus Obertraubling angereist. Gefeiert wurde nach dem Gottesdienst im Gasthof Finkenstich. Im nächsten Jahr, wenn der gemeinsame 70. Geburtstag gefeiert wird, wollen sich die Senioren wieder treffen und groß feiern. "Je älter wir werden, desto intensiver ist die Wiedersehensfreude", meinte Wittmann.
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