Nach dem Anschlag von Magdeburg haben auch im Landkreis Tirschenreuth Bürger öffentlich der fünf Opfer mit Kerzen, Blumen und kurzen Gebeten gedacht. Unter den Opfern ist auch ein neunjähriger Junge, der lange Zeit in Floß lebte. Am Kirchplatz in Mitterteich kamen am Montagabend fast 30 Leute zusammen. Initiiert hatte die kurze Andacht die Familie Grünert, die den benachbarten Brauereigasthof Hösl gepachtet hat.
„Wir wollen mit unserer Initiative ein Zeichen gegen Gewalt und Hass setzen“, sagte Axel Grünert auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Bürgermeister Stefan Grillmeier sprach von einem traurigen Anlass, "dabei sollte Weihnachten doch ein Fest des Friedens sein“. Und Landrat Roland Grillmeier sagte: „Menschen, die sich auf das Weihnachtsfest einstimmen lassen wollten, mussten diese Tragödie miterleben, das geht einem schon sehr nahe.“
Kurze Gebete sprach Pfarrer Andreas Kraft. Stadtpfarrer Oliver Pollinger war entschuldigt, er war zu dem Zeitpunkt beim Taizégebet in der Stadtpfarrkirche. Mit einem gemeinsamen Vaterunser endete das Zusammenkommen, ehe die Bürger Blumen und Kerzen am Historischen Rathaus im Gedenken an die Opfer niederlegten.
Mit vor Ort war auch Alois Hümmer. Der gebürtige Pechbrunner wohnte lange in Konnersreuth, ehe er sich im Alter in Mitterteich niedergelassen hat. „Die Tragödie von Magdeburg geht mir persönlich sehr nahe: Ich bin aus persönlicher Verbundenheit mit Ministerpräsident Reiner Haseloff hier, mit dem ich das ganze Jahr über in Kontakt stehe“, so Hümmer. Wir kennen uns von seinen Besuchen im Resl-Museum, wo er Gast war und ich die Aufsicht hatte. Kurz vor Bekanntwerden des Terroranschlags hat er mir noch per E-Mail Weihnachtsgrüße übermittelt. Als ich ihn jetzt im Fernsehen gesehen habe, ging mir das schon sehr nahe.“
Die ganze Aktion am Montagabend dauerte knapp 30 Minuten und wurde von mehreren Beamten der Polizeiinspektion Waldsassen begleitet. Die Veranstaltung blieb friedlich und sollte ausschließlich dem Gedenken der Opfer dienen, wie es hieß. Axel Grünert kündigte an, dass er die niedergelegten Blumen und Kerzen am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertags wieder entfernen werde.
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