In der Mehrzweckhalle musizierten am Sonntagabend die „Smetana Philharmoniker Prag“ in Kooperation mit dem „Saigon Philharmonic Orchestra“, Gesangsbeiträge steuerten die Gesangssolisten Jessey-Joy Spronk und Jaroslav Kovacs bei. Vor allem die 25-jährige Sopranistin, eine gebürtige Niederländerin, die in Berlin lebt, hatte es dem Publikum angetan. Dirigent Hans Richter zeigte sich von der Akustik in der Halle sehr angetan und dankte dafür, dass er mit seinen Musikern hier auftreten durfte.
Alle Plätze waren besetzt, als Bürgermeister Roland Grillmeier die Besucher willkommen hieß und ihnen noch nachträglich ein gutes und gesundes neues Jahr wünschte. Grillmeier freute sich, dass das Orchester zum Abschluss seiner Tournee mit acht Auftritten in Mitterteich Station machte.
Mitreißendes Duett
Eröffnet wurde das Programm mit einer Ouvertüre aus „Die Fledermaus“, ehe Solist Jaroslav Kovacs ein Stück aus der Operette „Polenblut“ präsentierte. Es folgte ein erster Höhepunkt des Abends, als Jessey-Joy Spronk „Sempre libera“ aus der Oper „La Traviata“ zum Besten gab. Dirigent Hans Richter hatte eine „Stimme wie ein Haus“ angekündigt, später meinte ein begeisterter Zuhörer, die Sopranistin habe eher eine „Stimme wie ein Wolkenkratzer“. Schnell war klar, dass die beiden Solisten die Stars des Konzertabends sein würden. Es folgten „De miei bollenti“ und „Oh mio rimorso!“, ebenfalls aus La Traviata“, ehe die beiden Gesangssolisten „Un di, felice“, ein weiteres Stück aus „La Traviata“, in mitreißender Weise im Duett aufführten. Mit der Arie „Regnava nel silenzio“ ging es in die gut 20-minütige Pause. Für das leibliche Wohl der Besucher sorgten in dieser Zeit die Mitglieder des des Kirchenmusik-Fördervereins.
Der zweite Teil des Konzerts begann mit der Ouvertüre zu „Eva“, danach folgte „Tacca la notte placida“ aus der Oper „Il Trovatore“. Die Lieder aus Italien waren den beiden Gesangssolisten wie auf den Leib geschnitten. Weiter ging es mit Johann Strauß und der „Champagner-Polka“, ehe Smetanas Arie „Ma-ma-ma-ma-tic-ka“ erklang. Stimmgewaltig wurden auch „Csardas“ aus der Operette „Die Fledermaus“ sowie der Klassiker „An der schönen blauen Donau“ zu Gehör gebracht. Das Orchester und die beiden Solisten hatten das Publikum vollends überzeugt, geradezu begeistert wurde applaudiert. Als Zugabe wurde der „Radetzkymarsch“ gespielt, danach dankten die Zuhörer dem 44-köpfigen Orchester und den beiden Solisten mit stehenden Ovationen.
Auftritt in Vietnam
Bürgermeister Roland Grillmeier verteilte Blumensträuße, überreichte ein flüssiges Präsent an Tenor Jaroslav Kovacs sowie ein regionales Geschenk an Dirigent Hans Richter, der aus Neunburg vorm Wald stammt. Wie noch zu erfahren war, gibt das Orchester mit Solisten im März ein Konzert in der 8,2-Millionen-Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt (ehemals Saigon) in Vietnam.
Kritik an Ambiente
Begeisterung herrschte auch im Anschluss noch im Kreis der nach und nach aufbrechenden Zuhörer. John Beard, der aus dem US-Bundesstaat Mississippi stammt und heute in Parkstein lebt, zeigte sich vom Orchester und noch mehr von den Gesangssolisten begeistert. Der Konnersreuther Franz Grillmeier freute sich, dass so ein ausgezeichnetes Orchester samt Solisten auch mal in die Region gekommen sei. Vom Neujahrskonzert ebenfalls beeindruckt war Wolfgang Stamm. Der Pechbrunner übte lediglich Kritik am Ambiente in der Mehrzweckhalle. Letzteres bemängelten auch noch andere Besucher. „Das Orchester und die Sänger sind aber unglaublich gut“, betonte Stamm.
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