Gut zwei Stunden lang dauerten am Sonntag der Festgottesdienst und die Grußworte zur Amtseinführung des Pfarrehepaars Cornelia und Andreas Kraft in der Christuskirche. Die beiden Theologen teilen sich die Pfarrstelle in den Kirchengemeinden Mitterteich und Wiesau und übernehmen die halbe Stelle in der Pfarrei Tirschenreuth-Waldsassen. Musikalisch wurde die Feier vom Evangelischen Posaunenchor, dem Evangelischen Kirchenchor Waldershof-Neusorg und dem Glockenspielchor umrahmt.
Nach einem Kirchenzug vom Gemeindehaus zur voll besetzten Christuskirche betonte geschäftsführender Pfarrer Ulrich Gruber: "Wir haben allen Grund zur Freude." Die Zeit der Vakanz in den Gemeinden sei vorbei. Pfarrerin Dr. Stefanie Schön verlas die Ernennungsurkunde und stellte die Übertragung aller Pflichten und Rechte an das Pfarrehepaar heraus. Erstmals brandete Beifall der Gläubigen auf. Dekan Thomas Guba bescheinigte Cornelia und Andreas Kraft, dass sie die Gemeindearbeit liebten, dies hätten sie in Waldershof und Neusorg bewiesen. Guba zeigte sich überzeugt, dass die Krafts für viele neue Ideen sorgen werden, so wie es auch an der bisherigen Stelle der Fall gewesen sei. "Die Musik spielt beim Ehepaar Kraft eine wichtige Rolle", so Guba weiter.
Dank an Kirchenvorstände
Angesichts der schrumpfenden Zahl der Gläubigen sagte der Dekan: "Wir werden weniger. Wir werben um Vertrauen für die Kirche. Aus dem Glauben heraus sollen wir die richtigen Schritte tun. Klar ist aber auch, die Eigenverantwortung eines jeden wird größer werden." Sein Dank galt Pfarrer Ulrich Gruber, der in der einjährigen Vakanz die Kirchengemeinden hier mit betreut habe. Daraufhin meinte Gruber: "Ja, es war schön hier." Sein Dank galt den Kirchenvorständen, die mitgeholfen hätten.
"Seid ihr bereit, die neuen Pfarrstellen anzunehmen?", fragte Dekan Thomas Guba dann Cornelia und Andreas Kraft. "Ja, mit Gottes Hilfe", lautete die Antwort der beiden. Im Anschluss predigten Cornelia und Andreas Kraft gemeinsam. "Uns ist es wichtig, dass wir für die Menschen in allen Lebenslagen da sind. Wir wollen, dass Menschen gute Erfahrungen machen. Kirche ist schön, wenn alle zusammenhalten, so wie es hier in der Vakanz geschehen ist." Cornelia und Andreas Kraft versicherten: "Wir wollen die Menschen untereinander und mit Gott verbinden." Sie verglichen die Kirche mit einem Netz. "Die Stärke eines Netzes ist es, dass es auch dann noch hält, wenn Einzelne sich aus dem Netz herauslösen. Letztendlich hält Gott das ganze Netz in seinen Händen und gibt ihm Halt." Wichtig nannten sie zudem die Ökumene.
"Kraft der zwei Herzen"
Waldsassens Stadtpfarrer und Dekan Dr. Thomas Vogl entbot einen Willkommensgruß im Namen der katholischen Pfarreien. "Wir arbeiten zusammen in der Ökumene, es wird gut und unkompliziert werden", zeigte sich Vogl überzeugt. In Anspielung auf den Namen des Pfarrehepaars sprach er von der "Kraft der zwei Herzen". "Ich wünsche mir, dass wir alle diese Kraft spüren werden", schloss der Dekan seine Rede. Landrat Roland Grillmeier erinnerte daran, dass der Wechsel des Pfarrehepaars Wehmut in Waldershof und Freude im Stiftland ausgelöst habe. Große Hoffnung setze der Landrat auf die Fortsetzung des ökumenischen Wegs. Er wünschte sich ein gutes Miteinander, "damit keiner durch das Netz der Gesellschaft fällt und wir zusammenhalten".
Wiesaus Bürgermeister Toni Dutz sprach für die Kommunen Mitterteich, Waldsassen und Wiesau. "Sie laden sich eine große Aufgabe auf, ich versichere Ihnen die Unterstützung der Kommunen", so Dutz zum Ehepaar Kraft. Im Namen der Schulen hießen die Rektorinnen Gisela Kastner (Mittelschule) und Petra Andritzky (Grundschule) das Pfarrehepaar willkommen. Pfarrerin Dr. Stefanie Schön betonte: "Wir brauchen solche Menschen wie euch." Den Schlusspunkt setzten die Vertrauensleute Annette Spreitzer (Waldsassen) und Andreas Neumayr (Mitterteich), ehe die Feier mit einem Empfang im Gemeindehaus ausklang.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.