"Jeder, der Zeit und Lust hat, darf kommen. Es gibt keine schriftlichen Einladungen", erklärt Anton Witt zu den Feierlichkeiten. Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung holen den Jubilar um 17.30 Uhr beim Pfarrhof ab und begleiten ihn zum Josefsheim. Dort startet ein Kirchenzug zur Stadtpfarrkirche, wo um 18 Uhr der Festgottesdienst beginnt. Hauptzelebrant und Prediger ist Pfarrer Josef Triebenbacher (Marktredwitz), der vor 40 Jahren schon die Predigt bei Witts Primiz gehalten hat. Für die musikalische Umrahmung sorgen der Kirchenchor St. Jakob und Kinderchor sowie das Ensemble Nopf-Brass.
Keine Geschenke
Im Anschluss gibt es einen Empfang im Josefsheim, zum dem ebenfalls jeder eingeladen ist, der dabei sein will. "Wir wollen einen lockeren Empfang haben und kein straffes Programm", sagt Pfarrer Witt. Für das leibliche Wohl wird bestens gesorgt sein. Bei seinem Jubiläum solle das Priesteramt im Mittelpunkt stehen, so Witt weiter. Persönliche Geschenke seien daher nicht notwendig. Falls jemand doch etwas geben möchte, sollte es eine Spende für die Hilfsaktion "Missio" sein.
Anton Witt wurde vor 66 Jahren in Gründlbach (Pfarrei Schwarzenbach) geboren und besuchte die dortige Volksschule. Anschließend kam er ins Bischöfliche Knabenseminar am Augustinus-Gymnasium in Weiden. Nach dem Abitur 1973 führte ihn der weitere Weg ans Priesterseminar nach Regensburg, wo er Theologie studierte. Zwei Auslandssemester verbrachte er dabei in Israel. Diese Zeit habe ihn geprägt, Reisen führen ihn immer wieder ins Heilige Land.
1979 wurde Anton Witt im Regensburger Dom vom damaligen Bischof Rudolf Graber mit 16 weiteren Kandidaten zum Priester geweiht. Witt erzählt, dass er schon damals einen Bart trug. Der Bischof aber habe darauf bestanden, dass der Bart vor der Zeremonie abrasiert wird, andernfalls würde er nicht geweiht. Also sei der junge Anton Witt dieser Anordnungen nachgekommen. Auch vier Jahrzehnte später treffen sich die damaligen Neupriester jedes Jahr. Alle fünf Jahre unternehmen sie eine gemeinsame Reise, heuer waren sie am Gardasee.
Eine Woche nach der Priesterweihe fand die große Primiz in Witts Heimatpfarrerei Schwarzenbach statt. Seine erste Kaplanstelle führte ihn nach Altenstadt/WN, ehe er 1981 nach Marktredwitz (St. Josef) versetzt wurde. Zu dieser Zeit war er auch Kreisjugendseelsorger im Dekanat Wunsiedel. Gerne erinnert sich Witt an die zahlreichen Luisenburg-Treffen der Jugend, an denen er immer noch gerne teilnimmt. 1986, nach sieben Jahren Kaplanstätigkeit, übernahm Witt seine erste Stelle als Pfarrer in Schönsee. Zuständig war er bis 2002 auch für Stadlern, Gaisthal und Pullenried. Nach 20 Jahren in Schönsee wechselte der Geistliche im September 2006 nach Mitterteich, wo er seither auch für die Expositurgemeinde Steinmühle zuständig ist. 2016 kam neu die Pfarrei Leonberg dazu. Der Priesterjubilar ist erfreut darüber, dass er als Stiftländer in seiner Heimat Dienst leisten dürfe, wie er betont.
Pfarrer Anton Witt verrät im Gespräch mit den Oberpfalz-Medien, dass er schon im Alter von fünf Jahren den Berufswunsch Priester gehabt habe. Sicherlich beeinflusst hätten ihn sein Onkel und sein Großonkel, die ebenfalls Pfarrer waren. Gerne erinnert er sich im Rückblick an eine Privataudienz bei Papst Johannes Paul II, der die damaligen Regensburger Priesterkandidaten im Frühjahr 1979 empfangen hat. Professor Josef Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., habe Witt eineinhalb Jahre lang in Regensburg unterrichtet. Gefragt nach seinen Wünschen, bekennt der Pfarrer, dass es sein innigster Wunsch sei, dass Kinder und junge Leute nach dem Empfang der Sakramente der Kirche und Gott dauerhaft verbunden bleiben.
Lob für gelebte Ökumene
Weiter gibt Anton Witt zu bedenken, dass das Leben in einer Pfarrei nicht allein vom Pfarrer abhänge. Die ganze Gemeinde sei hier gefordert. "Der Glaube muss erhalten bleiben, das ist mit das Wichtigste", so Witt. Helfen könnten verschiedene Gesprächskreise. "Wir müssen wieder mehr über den Glauben reden, das ist immer interessant." Lobend stellt Witt die gelebte Ökumene heraus, vor allem in Mitterteich. "Wir als große christliche Kirchen müssen uns um die Menschen kümmern, so dass sie den Weg zu Gott finden." Da ist es nur allzu verständlich, dass in Mitterteich die Hinführung zur heiligen Erstkommunion und zur Firmung Chefsache sei.
In seiner Freizeit möchte Anton Witt das Wandern und das Schwammerlsuchen in seiner Heimat Gründlbach nicht missen. "Aber ich habe auch schon rund um Mitterteich schöne Schwammerlplätze gefunden." Pfarrer Witt fährt gerne nach Böhmen und Mähren, wobei ihm seine Tschechisch-Kenntnisse zugute kommen. Gerne reist er aber auch in die Slowakei und nach Polen.
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