Mitterteich
01.01.2020 - 13:02 Uhr

Pro Jahr mehr als eine Million Euro

Schott lernt von seinen Mitarbeitern. Die Verbesserungsvorschläge aus den Reihen des Personals in Mitterteich zahlen sich aus für das Unternehmen.

Das SCHOTT-Team der Energieschlosser um Thomas Dubrowski (2.v.r.) hatte im vergangenen Geschäftsjahr die Idee mit dem größten Einsparungspotenzial. SCHOTT braucht zeitweise 150m³ Leitungswasser am Tag weniger. Solche Vorschläge landen bei SCHOTT auf dem Schreibtisch von Ideen-Manager Siegfried Gennari (rechts). Bild: Felix Saalfrank-Photography, Schott AG/exb
Das SCHOTT-Team der Energieschlosser um Thomas Dubrowski (2.v.r.) hatte im vergangenen Geschäftsjahr die Idee mit dem größten Einsparungspotenzial. SCHOTT braucht zeitweise 150m³ Leitungswasser am Tag weniger. Solche Vorschläge landen bei SCHOTT auf dem Schreibtisch von Ideen-Manager Siegfried Gennari (rechts).

Tanzende Wassertropfen auf dem heißen Kochfeld hüpfen so lange hin und her, bis sie irgendwann verdampfen. Allerdings kühlen sie den Herd dabei nur wenig ab. Würde man dagegen Wassernebel auf so ein Kochfeld sprühen, wäre es ruck zuck kalt. Denn Nebel hat mehr Oberfläche als dicke Tropfen und kann deshalb mehr Hitze absorbieren.

"Mein Team aus damals elf Energieschlosser hat dieses Prinzip in die Glas-Produktionshallen der Schott AG übertragen. Das kann unglaubliche 150 Kubikmeter Leitungswasser am Tag sparen.", erklärt Thomas Dubrowski, Leiter der Schott-Energiewerkstatt einer Pressemitteilung zufolge.

1250 Vorschläge im Jahr

Die Umstellung der Wasserkühlung an den Glasöfen am Standort in Mitterteich ist nur eines von unzähligen Beispielen für das so genannte SIM. SIM steht kurz für "Schott-Idea-Management" und bedeutet, dass es ein Büro gibt, in das man mit Verbesserungsvorschlägen gehen kann. Dort prüft dann Siegfried Gennari den Vorschlag auf Umsetzbarkeit und Einsparungspotenzial. Im Schnitt gehen jährlich 1250 Vorschläge ein, ganze zwei Drittel davon werden realisiert.

Gennari betreut das Thema seit 10 Jahren. Schott-Mitarbeiter haben in dieser Zeit im Jahresschnitt Einsparungspotenziale von 600.000 Euro entdeckt. Im abgelaufenen Jahr lag der Betrag erstmals über einer Million. Standortleiter Stefan Rosner bedankte sich dafür bei den 1250 Mitarbeitern von Schott. "Das ist super! Es zeigt was Ideenmanagement leisten kann und ist ein Gradmesser dafür, wie sehr unsere Mannschaft bei der Sache ist." Natürlich wird für jeden umgesetzten Vorschlag eine Prämie an alle Ideengeber ausgeschüttet, die sich nach der eingesparten Summe richtet und durchaus sehr groß sein kann.

Mitmach-Möglichkeit motiviert

Vor allem das Gefühl etwas verändern zu können motiviere, findet Thomas Dubrowski, Leiter der Energieschlosser. Sein Team mit der Wasser-Idee hat die 171 Jahre Berufserfahrung im Team gebündelt und dann sechs Monate an einer Umsetzung gebastelt. Beispielsweise gibt es hauptsächlich Kunststoff-Düsen zum Zerstäuben von Wasser. Diese Düsen schmelzen aber am Einsatzort Glaswanne. Deshalb sind es jetzt Öleinspritzdüsen aus dem Heizungsbereich, die bei SCHOTT verbaut wurden. Da das Wasser – anders als früher – komplett verdampft, schützt der Nebel auch umliegende Baugruppen am Schmelzofen.

 
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