Mitterteich
13.11.2024 - 10:19 Uhr

Prüfgruppe für Leichte Sprache der Stiftlandwerkstätten nimmt ihre Arbeit auf

Die Stiftlandwerkstätten haben nun eine Prüfgruppe für Leichte Sprache. Ziel ist, Texte für Menschen mit kognitiven Einschränkungen verständlicher zu machen und damit Inklusion zu fördern.

Das Team der Prüfgruppe für Leichte Sprache der Stiftlandwerkstätten Mitterteich. Bild: Sebastian Schmid
Das Team der Prüfgruppe für Leichte Sprache der Stiftlandwerkstätten Mitterteich.

Die Stiftlandwerkstätten St. Elisabeth in Mitterteich bieten Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz. Nun hat sich dort eine Prüfgruppe für Leichte Sprache gegründet. „Man spürt, dass alle Prüferinnen und Prüfer hoch motiviert sind und loslegen wollen“, wird Melanie Eibl, Geschäftsführerin der KJF-Werkstätten gemeinnützige GmbH, in einer Mitteilung zitiert.

Ist eine Information in Leichter Sprache verfügbar? Für Menschen mit kognitiven Einschränkungen ist diese Frage entscheidend, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Aber auch Senioren und Migranten profitieren von Übersetzungen in Leichte Sprache. Dabei werden laut Mitteilung "komplexe Texte auf ihre wesentlichen Inhalte heruntergebrochen – Sätze verkürzt und Fachbegriffe ausführlich erklärt".

Doch wer könnte besser beurteilen, ob eine Übersetzung tatsächlich verständlich ist, als die Personen aus der Zielgruppe von Leichter Sprache selbst? So haben zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftlandwerkstätten an einem zertifizierten Lehrgang teilgenommen und sich zu Prüferinnen und Prüfern für Leichte Sprache ausbilden lassen. Die Gruppe arbeite eng mit dem Büro für Leichte Sprache der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg (KJF) zusammen: Das Büro liefere Übersetzungsvorschläge, "die in Mitterteich nach einem standardisierten Verfahren auf ihre Verständlichkeit geprüft werden". Die Übersetzung wird nach den Ergebnissen der Prüfgruppe angepasst, ehe sie an die Kunden zur Veröffentlichung weitergeleitet wird.

„Zu unseren Auftraggebern gehören Behörden, Beratungsstellen, Museen, Politiker oder Organisationen aus dem Bereich Tourismus“, sagt Sebastian Müller, Leiter des Büros für Leichte Sprache. Zum Auftakt schaute sich die Prüfgruppe ein Grußwort von Holger Kiesl, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, genauer an. Das Ergebnis: An einigen Stellen gibt es Verbesserungsmöglichkeiten.

 
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