Mitterteich
07.06.2018 - 15:49 Uhr

Rätselhafte Geschmacksklagen

Schmeckt das Leitungswasser plötzlich anders? Einige Mitterteicher wollen genau dies bemerkt haben. Bei der Stadt hat man dafür aber keinerlei Anhaltspunkte.

"WAS" auf der Westseite des Gebäudes (Bild), "SER" auf der Südseite: Im Jahr 2014 nahm die Stadt Mitterteich die hochmoderne Wasseraufbereitungsanlage in Zirkenreuth in Betrieb. Dank neuester Filter- und Desinfektionstechnik kann auf den Einsatz von Chemikalien verzichtet werden. lnz
"WAS" auf der Westseite des Gebäudes (Bild), "SER" auf der Südseite: Im Jahr 2014 nahm die Stadt Mitterteich die hochmoderne Wasseraufbereitungsanlage in Zirkenreuth in Betrieb. Dank neuester Filter- und Desinfektionstechnik kann auf den Einsatz von Chemikalien verzichtet werden.

In der Gruppe eines sozialen Netzwerks hat eine Nutzerin am Mittwoch die Frage aufgeworfen, ob anderen denn auch eine Geschmacksveränderung beim Leitungswasser aufgefallen sei. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Kommentare eintrafen. "Jetzt wo Du es sagst ... ich hab heute morgen gedacht, dass mein Kaffee anders schmeckt als sonst...", ließ eine Userin wissen. Weitere Mitterteicher stießen ins gleiche Horn. "Haben die Kids letzte Woche festgestellt ... hab's erst nicht geglaubt, aber is echt so", schrieb eine Nutzerin wörtlich. "Schmeckt überhaupt nicht gut" und "Kann man nimma trinken" lauten Zitate von weiteren Bürgern. "Ich merk nix", meinte dagegen ein anderer Diskussionsteilnehmer. Schnell kamen auch die ersten Mutmaßungen auf. "Evtl. wird wegen der starken Regenfälle Chlor zugesetzt", so die Überlegung eines Users. Schließlich folgte sogar eine direkte Frage an Bürgermeister Roland Grillmeier, was denn da los sei.

Keine Chemikalien

Auf Nachfrage der Oberpfalz-Medien gab sich das Stadtoberhaupt verwundert. "Ich kann absolut keinen Unterschied erkennen", teilte Roland Grillmeier mit und verwies darauf, dass er gerne und häufig Leitungswasser trinke. Weiter betonte der Bürgermeister, dass ihm keinerlei Veränderungen im Zusammenhang mit der Wasserversorgung bekannt seien. Chlor oder andere chemische Zusätze würden seit der Inbetriebnahme der neuen Wasseraufbereitungsanlage in Zirkenreuth im Jahr 2014 ohnehin nicht mehr verwendet.
Thomas Grillmeier, Leiter des städtischen Bauamtes, zeigte sich auf Anfrage der Oberpfalz-Medien ebenfalls überrascht. "Davon habe ich noch nichts gehört", so Grillmeier zu den Schilderungen in der Gruppe. Eine Beschwerde wegen einer Geschmacksveränderung sei bisher weder bei ihm, noch bei den städtischen Wasserwarten eingegangen.

Nicht nachvollziehbar

Der Bauamtsleiter stellte klar, dass die Art und Weise der Wasseraufbereitung in der hochmodernen Anlage in Zirkenreuth seit 2014 nicht verändert worden sei. Neueste Filter- und Desinfektionstechnik sorge für eine stets gleichbleibende hohe Qualität. Die Anlagen der Wasserversorgung werden laut Grillmeier fernüberwacht, durch regelmäßige Probenentnahmen habe man die Wasserqualität stets im Blick. "Eine plötzliche Geschmacksveränderung ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar", so Thomas Grillmeier abschließend. Auch beim Zweckverband "Steinwaldgruppe", der Groß- und Kleinbüchlberg direkt versorgt und ansonsten ergänzend zur Versorgung des Mitterteicher Stadtgebiets beiträgt, lägen keine Beschwerden oder Berichte über irgendwelche Veränderungen vor, wie es auf Anfrage hieß.
Details zur Trinkwasserqualität sind auf der Internetseite der Stadt Mitterteich nachzulesen. Dort finden sich verschiedenste Parameter und die jeweiligen zulässigen Grenzwerte. Die Spanne reicht von Benzol über Nitrat bis hin zu Uran. In der aktuellen "Umfassenden Trinkwasseruntersuchung" durch die Synlab Umweltinstitut GmbH vom 23. Mai 2018 gibt es auch einen Eintrag zum Geschmack: "Ohne" lautet der Befund.

 
Kommentare

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Anonymer Benutzer

Jetzt haben sie uns also auch erreicht, die (a)sozialen Medien! Muß man darüber einen Bericht verfassen? Sieht so Journalismus aus?

08.06.2018
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