Weil sie sich wegen der Pandemie monatelang zum Schachspielen im Vereinslokal nicht treffen konnten, spielten die beiden Schachfreunde Herbert Baier und Paul Trapp aus Mitterteich kurzerhand übers Telefon. "Nach einer unterschiedlich langen Überlegungszeit rief dann jeweils der Andere an und sprach seinen Zug ins Telefon", heißt es in der Pressemitteilung des Schachclubs.
So wurde seit Mai 2020 fast täglich gespielt. "Und heute läuft bereits die 500. Partie." Viele Partien erstreckten sich über zwei bis drei Stunden, manchmal über drei Tage. Bei den unerschöpflichen Möglichkeiten im Schach kam den Angaben zufolge immer eine andere Stellung auf das Brett.
"Es wurde die ganze Palette des Eröffnungsreichtums ausprobiert, unter anderem Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch, Spanisch, Bird-System, Botwinnik-System, Skandinavisch, Evans-Gambit, Organg-Utan, Gunderam, Mittelgambit, Morra-Gambit, Zwei-Springer-Spiel, Schottisch, Caro-Can, Damengambit, Lettisch, Sizilianisch, Königsfiancetto, Budapester Gambit, Wiener Partie, Falkbeers-Gegengambit sowie das meistgespielte Königsgambit", berichten die Schachspieler in ihrer Mitteilung.
Im folgenden Mittelspiel entwickelten die Kontrahenten Strategien und Taktiken, um den Gegner positionell zu schwächen oder ihm gar eine Figur abzujagen. Dabei opferte man durchaus eine Figur, manchmal sogar die Dame, um eine Gewinnstellung zu erreichen. "Mal gelang es, mal gelang es nicht." Danach ergaben sich im facettenreichen Endspiel viele gute Möglichkeiten. "Die beste herauszufinden, war nicht immer leicht. Aber selten endete die Partie remis." Wie es heißt, legen die Partner auf den Gesamt-Spielstand keinen Wert; er werde sich wohl in der Waage gehalten haben.
Hingewiesen wird noch auf die aktuell laufende Schachweltmeisterschaft zwischen Weltmeister Magnus Carlsen (Norwegen) und seinen Herausforderer, dem Russen Jan Nepomniachtchi. Gespielt werden 14 klassische Partien im Rahmen der Weltausstellung in Dubai vom 24. November bis 16. Dezember. Der Preisfond beträgt 2 Millionen Euro.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.