Einer der ausgezeichneten „Blühenden Betriebe“ ist das Mitterteicher Werk der Schott AG. „Wirft man bei Google einen Kartenblick auf das Werk II des Unternehmens in der Schulgartenstraße, fällt ein braunschlammiges Außenrum längs der Werkshallen auf – das war einmal. Der Satellit für diese Aufnahme muss im ausgehenden Winter über die umgebrochene Wiese geflogen sein, denn seit dem Frühjahr wachsen dort Wilde Möhre, Natternkopf und Wiesensalbei“, so schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
„Schon drei Jahre bevor der Grüne Punkt 1990 in Deutschland eingeführt wurde, hat Schott sich den Umweltschutz ins Stammbuch geschrieben“, sagt Stefan Rosner, Standortleiter der Schott AG in Mitterteich. „Seit 1987 ist Umweltschutz verpflichtender Teil unserer Unternehmenskultur. Umweltbewusstsein steckt in der DNA der Schott AG, was offenbar auch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber schätzt.“
Festakt in Feucht
In Feucht bei Nürnberg hat der Minister an Schott die Ehrung „Blühender Betrieb“ verliehen. Grund ist eine gut 3000 Quadratmeter große Blühwiese mitten auf dem Werksgelände. Über 50 Pflanzenarten der Saatmischung „Veitshöchheimer Bienenweide“ dürfen hier über Jahre gedeihen. Aller Ehren wert sei das, meinte Bayerns Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber. „Die ,Blühenden Betriebe‘ leisten mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt. Mit unserer Initiative bringen wir den Artenschutz in Bayern weiter voran“, so der Minister.
Insgesamt hatten sich beim Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz 100 Firmen als „Blühender Betrieb“ beworben, überzeugen konnten nur 16: Einziger Oberpfälzer Betrieb diesmal ist die Schott AG am Standort Mitterteich.
Idee vom Werksleiter
Gottfried Haas, Werksleiter der Nachverarbeitung, war der Ideengeber für das Projekt. Er trommelte eines Tages sein Team zusammen und schlug vor, etwas für die Natur vor der Werkstür zu tun. Erst steckte das Team 800 Blumenzwiebel, dann wurden ganze 3045 Quadratmeter Blühweide gesät. Haas, der seit Jugendtagen im Naturschutz aktiv ist, stellte schon wenige Wochen später eine Veränderung rund um das Werk fest: „Man merkt schon, dass da draußen viel mehr los ist jetzt. Es summt und brummt, und auch für die Mitarbeiter ist das natürlich schön, denn sie können im Freien auf dem Pausenbankl eine kleine Erholung finden.“
Die Artenvielfalt mitten auf dem Werksgelände sei enorm. „Vom Schmetterling bis zur Wildbiene. Wir haben im Sommer beobachtet, dass Mauersegler sich an den Insekten laben. Und jetzt im Herbst sind die Sämereien natürlich für Vögel, wie den Stieglitz, hochinteressant.“
Die Auszeichnung des Umweltministers gab es für Schott allerdings nicht nur wegen der Blühvielfalt auf dem Werksgelände, sondern auch wegen des Drumherum, betont Standortleiter Rosner. „Die Mahd auf dem gesamten Werksgelände wurde neu getaktet, die LED-Lichter im Außenbereich haben einen insektenfreundlichen Farbton bekommen und die Notausgänge wurden mit Fliegengittern versehen, damit die Insekten sich nicht verfliegen können.“
Auch Obstbäume gepflanzt
Schott habe außerdem Obstbäume gepflanzt und jetzt im Herbst warten 1000 Krokuszwiebeln auf Erdkontakt. Es sei ein 3 000 Quadratmeter Blühparadies dort geschaffen worden, wo man es vielleicht am wenigsten vermute: Mitten auf dem innerstädtischen Werksgelände einer Firma mit 1200 Angestellten.
Die gleiche Auszeichnung ging übrigens auch an das RHI Magnesita Werk in Marktredwitz, das sich ebenfalls für den Artenschutz engagiert.














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