Zwischen Weiden und Hof haben viele international bedeutende Betriebe ihren Sitz und Zehntausende Beschäftigte. Alle diese Unternehmen eint ein Ziel: Sie wollen noch besser werden. Bei Wirtschaftstreffen tauschen sie sich aus und profitieren gegenseitig von gemachten Erfahrungen.
Bei der Schott AG in Mitterteich trafen sich nun Manager dieser Firmen, um die Frage zu erörtern, wie ihre Betriebe absolut störungsfrei von der Bestellung bis zur Auslieferung arbeiten können. Lean-Management heißt das Schlagwort zur Optimierung der Wertschöpfungskette. Mit ganz einfachen Dingen setzt diese Methode an - mit erstaunlichen Ergebnissen.
Beispiel Excel-Listen
Ein einfaches Beispiel ist die Vereinheitlichung von Excel-Listen. "Jeder kennt das; man bekommt per Mail eine Tabelle zugeschickt, klickt drauf und wird erst mal erschlagen: Zahlen, Abkürzungen, Farben - auf den ersten Blick ergibt nichts Sinn. Übertragen auf die Firmenwelt heißt das: Wenn jede Abteilung mit dem gleichen System ihre Tabellen malt, dann kann auch jeder im Unternehmen mit so einer Tabelle sofort etwas anfangen. Fehler werden minimiert, Zeit gespart", erläutert das Unternehmen Schott.
Seit 2007 werden bei Schott nach eigenen Angaben solche Dinge verbessert, damit die Zahnräder immer besser ineinandergreifen. "Wir sparen am Standort Mitterteich jedes Jahr zig Millionen Euro durch systematische Verbesserungen", behauptet Gottfried Haas, Werksleiter der Nachverarbeitung und verantwortlich für Produktionsabläufe bei Schott in Mitterteich.
Natürlich ist "Lean" keine Erfindung von Schott. Die Kernidee stammt von einem gewissen Herrn Toyota, der es im Straßenverkehr zur Berühmtheit brachte. Und natürlich optimiert nicht nur Schott permanent. BHS Tabletop, Scherdel, Viessmann, Lamilux und viele andere Konjunkturgiganten aus der Region beschäftigen sich ebenfalls mit dem Thema.
Beim Treffen in Mitterteich war "Shopfloor-Management" das Schwerpunktthema. Das "Shop" in "Shopfloor" hat nichts mit einkaufen zu tun, es geht vielmehr um das englische Wort für Werkstatt. Gemeint ist, dass man sich an allen Produktionslinien täglich trifft und systematisch darüber spricht, was nicht geklappt hat und welche Aufgaben anstehen. "Dabei hilft es, wenn die Probleme und Maßnahmen für alle sichtbar an die Wand geschrieben werden, anstatt individuell Fehler im eigenen PC zu notieren", erklärt Andreas Neumayr, Lean-Manger bei Schott.
Mit Spiel vermitteln
Dass Schott Millionenbeträge einsparen kann, liegt daran, dass alle Mitmachen. Um das Lean-Prinzip zu verstehen, hilft seit zehn Jahren ein unterhaltsames Strategiespiel. Im Spiel ist man Hersteller von Schiffen und stellt schnell fest: Nichts funktioniert. Gemeinsam müssen die Mitspieler dann herausfinden, wie sie besser werden können. Ein lehrreicher Spass, den Schott nun mit den anderen Unternehmen der Region teilt. Robert Köhler, KVB-Koordinator bei BHS Tabletop, hat ein Spiel mitgenommen und zum nächsten Wirtschaftstreffen eingeladen.














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