"Durch die neuen Anlagen haben wir die größtmögliche denkbare Sicherheit für die Erdgaseinspeisung erreicht", machte Standort-Leiter Stefan Rosner bei der Eröffnungsfeier am Freitag deutlich. Der fossile Energieträger Erdgas spiele bei der Produktion neben den Rohstoffen eine ganz entscheidende Rolle. "Ein Ausfall würde unser Werk vor erhebliche Probleme stellen", sagte Rosner vor den rund 20 geladenen Gästen, darunter auch die Projektpartner Ferngas Netzgesellschaft (FGN) und die Open Grid Europe (OGE).
2017 habe Schott daher entschieden, seine Erdgasversorgung am Standort Mitterteich über zwei redundante Anschlüsse herzustellen. Nach einer etwa zehnmonatigen Planungs-, Verhandlungs- und Lieferphase rollten im Juli 2018 die Bagger an, um mit den unterirdischen, rund 1300 Meter langen Leitungsarbeiten zu beginnen. Für das firmeneigene Erdgasnetz wurden in Zusammenarbeit mit der FGN eine Gasübergabestation (in der Nähe des Kreisverkehrs bei der B15), eine Ferngasleitung ins Werk und eine neue Gas-Druckregelanlage errichtet.
Auf dem Schottgelände wurde eine neue Medienbrücke gebaut. Außerdem riss der Konzern das alte Labor ab, um Platz für die neue Gasstation zu schaffen. Rosner sprach von einer "professionellen und vertrauensvollen Zusammenarbeit" mit der FGN.
Nach einer intensiven Testphase gingen die neuen Anlagen Anfang Juni 2019 in Betrieb. Somit können im Laufe der nächsten Jahre die alten Anlagen modernisiert werden, ohne dass die Versorgungssicherheit beeinträchtigt sei. Denn für zusätzliche Sicherheit sorge, dass die beiden Gasanschlüsse nun über zwei unabhängige Hauptleitungen gespeist werden. Durch die doppelte Absicherung sei im Falle eines technischen Defekts an Stationen oder Leitungen kein Totalausfall der Produktion zu befürchten.
Der Standort Mitterteich sei vor allem mit seiner Herstellung von pharmazeutischem Rohr für den Konzern von strategischer Bedeutung. In diesem Zusammenhang verwies Rosner darauf, dass etwa ein Drittel der weltweit verwendeten Spritzen ihren Ursprung in Mitterteich haben.
Bürgermeister und stellvertretender Landrat Roland Grillmeier hob die kurzen Entscheidungswege zwischen Schott, Stadt Mitterteich und Landkreis Tirschenreuth hervor. Durch die Investition von rund fünf Millionen Euro in die Erdgasversorung sei der Standort ein weiteres Stück gesichert worden. Schon in den vergangenen Jahren habe der Konzern sehr viel Geld in die Hand genommen, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten.
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