Der "Kids Club" des FC Bayern verlost regelmäßig Plätze für "Einlaufkinder" - diese dürfen mit den Spielern vor Beginn einer Partie in die Arena einlaufen. Von seiner Tante hat Florian, der in der E-Jugend des SV Steinmühle kickt, eine Mitgliedschaft im "Kids Club" zum Geburtstag geschenkt bekommen. Und so erhält er regelmäßig Informationen über aktuelle Events. Zum kürzlichen Heimspiel gegen Bayer Leverkusen wurden erneut Plätze für Einlaufkinder ausgelost, weshalb er sich gleich beworben hat. Etwa zwei Wochen vor dem Spiel war die Freude riesengroß, als per E-Mail die Nachricht eintraf, dass Florian als Einlaufkind bei diesem Spiel dabei sein darf.
Am Spieltag war die Vorfreude gigantisch, wie seine Eltern berichten. Wen würde man vor dem Spiel sehen, wer würde vom Trainer aufgestellt werden? Im Stadion angekommen wurden alle Einlaufkinder in Empfang genommen und per Aufzug ging es in die "heiligen Katakomben" der Allianz-Arena, die ein Zuschauer normalerweise nicht zu Gesicht bekommt. In einer Kabine in direkter Nähe von jener der Profis kleideten sich die Einlaufkinder einheitlich ein. Auf dem Weg nach draußen konnten sie einige Blicke in die Umkleidekabine der Fußballer erhaschen. Kurz darauf wurde ihnen mitgeteilt, dass alle Spieler - Heimmannschaft und Gegner - sie beim Zurückkommen vom Aufwärmtraining abklatschen werden. Und schon waren sie da: Boateng, Müller, Lewandowski, Kimmich, Robben und Co. Kurz nahmen sie sich Zeit für die Kinder. Die Eindrücke von einem kurzen Small-Talk mit Sandro Wagner oder den feuchten Torwarthandschuhen von Manuel Neuer bleiben in Erinnerung. Lediglich Auswärtstrainer Heiko Herrlich hatte kurz vor dem Spielbeginn vergessen, den Kindern seine Aufmerksamkeit zu schenken.
Nach weiteren kurzen Gesprächen mit Funktionären, darunter FCB-Präsident Uli Hoeneß, wurde der Einlauf vorbereitet. Die Akteure kamen nach wenigen Minuten zurück aus der Kabine. Die Spannung stieg und es wurde lauter, als Florian mit dem Schiedsrichterassistenten als Erster die Treppe hochstieg. Auf dem Rasen angekommen, bot sich eine gigantische Kulisse von 75.000 Zuschauern, die laut grölend die Mannschaften begrüßten. Die Kinder wurden dann mit ihren Begleitern auf das Spielfeld geführt. Nachdem in alle Richtungen gewunken wurde, sollten die Einlaufkinder den Platz auch schon wieder verlassen, um den Profis das Feld zu überlassen.
Nach dem Umziehen waren Plätze auf der Haupttribüne reserviert, so dass Florian das Spiel aus der zweiten Reihe hautnah verfolgen konnte. Für ihn und die anderen Kinder war es ein wunderbarer und unvergesslicher Tag. Bereits heute stellt sich Florian wieder die Frage: "Werde ich wieder einmal ein Einlaufkind in der Allianz-Arena sein?"
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