Sonne und Wirte strahlen beim zweiten Oberpfälzer Zoigltag in Mitterteich und Falkenberg

Mitterteich
10.09.2023 - 17:57 Uhr
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Der zweite Oberpfälzer Zoigltag übertraf in Mitterteich und Falkenberg die Erwartungen. Nordoberpfälzer erlebten die Zoiglkultur bei strahlendem Sonnenschein.

Was will man mehr. Bei strahlendem Sonnenschein mit Temperaturen um die 30 Grad verbrachten die Mitterteicher und die Falkenberger am Sonntag einen Oberpfälzer Zoigltag, wie er im Buche steht. Hunderte Gäste besuchten die jeweils zwei Zoiglstuben in Mitterteich und Falkenberg und genossen den Nordoberpfälzer Zoigl beim zweiten Oberpfälzer Zoigltag.

Eröffnet wurde der Zoigl-Festtag am Sonntagvormittag vor dem neu geschaffenen Zoiglbrunnen am Oberen Markt in Mitterteich. Die Stadtkapelle Mitterteich unter Leitung von Oliver Lipfert spielte zünftig auf. Der Oberpfälzer Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl konnte unter den vielen Gästen viel Prominenz begrüßen, so Zoiglkönigin Julia und Zoiglprinzessin Tabea, die eigens aus Neuhaus gekommen waren. Mit dabei der oberste Zoiglwächter der Region, Norbert Neugirg, dieses Mal allerdings ganz in zivil.

Nur noch fünf Standorte

"Der Zoigl muss gelebt und lebendig bleiben", sagte Mitterteichs Bürgermeister Stefan Grillmeier bei der Eröffnung. Er erinnerte an die Geschichte des Bierbrauens in Mitterteich seit 1516. "Im Jahr 1854 gab es in der Oberpfalz noch 75 Zoiglbraustandorte, heute sind es nur noch 5 – mit Mitterteich, Falkenberg, Eslarn, Neuhaus und Windischeschenbach", wusste der Rathauschef. "Unsere Haus- und Zoiglbrauer halten die Tradition hoch", sagte Grillmeier und abschließend: "Es spricht sich rum, das glaube mir, am besten schmeckt das Zoiglbier."

Die Grüße des Bezirks Oberpfalz und des Landkreises überbrachte Wiesaus Bürgermeister Toni Dutz, der vom Zoigl als eine Oberpfälzer Besonderheit sprach, die es wert sei, erhalten zu werden. "Zoigl ist mehr als nur ein Bier", wusste Dutz, der unter den Gästen auch den Vorsitzenden der Grünen-Landtagsfraktion Ludwig Hartmann erblickte. Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl betonte den Zusammenhalt der Nordoberpfälzer Zoiglstandorte, die mit Bussen miteinander verbunden waren. "Ich danke allen Zoiglstuben, die zum Tag des offenen Denkmals geöffnet haben. Zoigl ist ein Kulturgut", sagte Dr. Appl, ehe er das erste Fass Zoigl vor der Zoiglstube Oppl anzapfte.

Grünen-Fraktionsvorsitzender Ludwig Hartmann sagte auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien, dass er schon mehrfach den Zoigl genießen durfte. "Aber heuer ist das mein erster Zoigl, den ich trinke", versicherte der Oberbayer, der in Landsberg/Lech geboren wurde. "Dieser Zoigl ist kühl, deshalb schmeckt er auch so gut. Vor allem mag ich die unterschiedlichen Geschmäcker", sagte Hartmann.

Derweil spielten im Innenhof von Oppl Zoigl Reiner Artmann und Martin Bächer auf. In der Zoiglstube Lugert wurde der Tag mit einem Preisschafkopf eröffnet, dazu lud das herrliche Sommerwetter ins Freie ein. Auch machte es sich in der Zoiglstube ein Quartett aus den Nähe von Bodenwöhr gemütlich. "Wir sind mit dem Zug nach Windischeschenbach gefahren, von da aus mit dem Bus weiter. Wir besuchen die Zoiglstuben in Mitterteich, Falkenberg, Neuhaus und zum Abschluss Windischeschenbach, bevor es wieder nach Hause geht", berichteten die Vier. "Ich bin heute schon um 6 Uhr aufgestanden, bis um Mitternacht wollen wir wieder daheim sein", sagte ein Mitreisender.

Seit 1467 Bier brauen

Ganz besonders gut angenommen wurden in Falkenberg die Führungen durch das Kommunbrauhaus und die Falkenberger Burg. Hausbrauer Johannes Bauernfeind und seine Braukollegen führten durchs Kommunbrauhaus, insgesamt gab es am Sonntag fünf Führungen. So erfuhren die Besucher, dass seit 1467 in Falkenberg Bier gebraut wird. Aktuell leitet Braumeister Josef Neuber den Brauvorgang im Kommunbrauhaus, der von 30 Familien aktuell genützt wird.

Helfer und Verwandte unterstützen

In der Zoiglstube beim Kramer sorgte der Frühschoppenverein Falkenberg für das leibliche Wohl. Rund 35 Helfer des Vereins waren den ganzen Tag im Einsatz. Später am Nachmittag spielten noch die Heusterz-Musikanten auf. Unter den Gästen auch ein Quintett aus Mantel, drei Männer und zwei Frauen, die den Nordoberpfälzer Zoigl genossen. Auch sie wollten vier Zoiglstandorte mit dem Bus besuchen. Das Quintett trat mit gemeinsamen T-Shirts "A echter Oberpfälzer" auf. "Uns gefällt es hier ausgezeichnet, keine Frage wir kommen wieder", versprachen sie. Erstmals an diesem Wochenende geöffnet hatte die neue Falkenberger Zoiglstube "Hafnerkarl", mit Elisabeth und Sebastian Vogel. Ihre Erwartungen wurden bei weitem übertroffen, der Biergarten war restlos gefüllt. "Bei uns arbeitet die ganze Verwandtschaft, dazu noch Freunde mit", berichtete Sebastian Vogel. "Dies ist unser erster selbstgebrauter Sud", freute sich Vogel über das viele Lob der Gäste. Derweil war Gattin Elisabeth in der Küche die Zoiglbrotzeiten herrichten, sogar ein veganes Gericht mit Rote-Beete-Salat befindet sich auf der Speisekarte.

 
 

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