Unter dem Motto „Gemeinsam sozial engagiert“ fanden kürzlich die "Sozialen Wochen" des Netzwerks Inklusion und der Ehrenamtsbörse des Landkreises Tirschenreuth statt: An verschiedenen Einsatzorten konnten Mitarbeiter von Unternehmen ein Ehrenamt kennenlernen. Hinter der Idee der "Sozialen Woche" steckt laut Mitteilung vom Netzwerk Inklusion, das Engagement der Mitarbeiter in Firmen zu fördern. Es gehe um die Frage: Wo können Unternehmen und Vereine, Verbände und soziale Einrichtungen abseits von Geldspenden voneinander profitieren?
Zur Premiere des Projekts meldeten sich neun Einrichtungen für eine Aktion an und drei Unternehmen. Die Angebote zur Mitarbeit waren ganz unterschiedlich: vom Forschertag im Kindergarten bis zur Müllsammeltour an der Himmelsleiter.
Azubis finden es gut
Drei Einsätze konnten erfolgreich vermittelt werden: Start war mit der Unterstützung der Azubis der Firma Kassecker bei der Tafel Mitterteich bei der Abholung der Lebensmittel und bei der Ausgabe. „Ich bin am Morgen mit einem ehrenamtlichen Helfer zu den Einzelhandelsfilialen gefahren, um Lebensmittel einzusammeln. Mir hat gut gefallen, dass wir selbst mal mit anpacken konnten und dadurch Gutes für Menschen und Familien tun konnten“, wird Felix Misch in der Mitteilung zitiert. Er macht bei Kassecker eine Ausbildung zum Industriekaufmann.
Und auch seine Kollegin Sophie Schoefl zieht ein positives Fazit: „Ich fand die Arbeit bei der Mitterteicher Tafel ein gutes Projekt, um auch den Menschen zu helfen, die es aktuell vielleicht nicht so gut haben wie man selbst." Sie habe in kürzester Zeit viele verschiedene Eindrücke von den Kunden bekommen, die momentan auf die Unterstützung der Tafel angewiesen sind. "Es war schön zu beobachten, wie sich alle über das Essen, das sie bekommen haben, gefreut haben und dankbar waren." Die Auszubildende zur Industriekauffrau war zusammen mit einer langjährigen ehrenamtlichen Helferin an der Gemüsetheke eingesetzt. Sie habe an diesem Nachmittag einiges an Erfahrung mitnehmen können. "Und ich schätze einige Sachen viel mehr als zuvor - die Sachen, die für uns eigentlich selbstverständlich sind“, sagt die Waldsassenerin. Auch die Rückmeldung der Mitarbeiterinnen der Tafel sei sehr gut gewesen. Die jungen Damen und Herren hätten eine hervorragende Arbeit abgeliefert und seien eine große Hilfe gewesen.
"Wollen was zurückgeben"
Der zweite Einsatz der "Sozialen Wochen" war im SOS-Kinderdorf. Eine Gruppe von Mitarbeitern des Jobcenters unterstützte dort bei der Gartenpflege. Auf dem weitläufigen Gelände in Immenreuth fällt jahreszeitbezogen sehr viel Laub an, das die Hausmeisterei des Kinderdorfs nur mit großer Mühe allein bewältigen kann. „Es war eine spontane Idee, die bei einem Treffen entstanden ist. Wir freuen uns immer über Unterstützung. Das bürgerschaftliche Engagement kann die Risse in der Gesellschaft ausgleichen – etwas für den Nächsten zu tun schafft es, Brücken zu bauen“, sagt Kinderdorfleiter Holger Hassel.
Die Teamleiterin "Markt & Integration" vom Jobcenter, Hilke Janssen, antwortet auf die Frage nach dem Grund für das Engagement: „Weil es ohne Ehrenamt nicht funktioniert. Wir profitieren beruflich vom ehrenamtlichen Engagement beispielsweise in den Helferkreisen für Geflüchtete. Da wollen wir was zurückgeben." Zudem könne für Langzeitarbeitslose ein Ehrenamt ein Wiedereinstieg sein, hier könne man neue Kontakte knüpfen.
Der dritte Einsatz wird im Winter in der Tagespflege für Senioren stattfinden. Die Organisation der "Sozialen Woche" könne als Erfolg gewertet werden: „Für die erste Durchführung sind wir sehr zufrieden damit. Ich denke, dass die Zusammenarbeit mit Unternehmen in Zukunft noch mehr Gewicht bekommt. Die Verbindungen in die Zivilgesellschaft sind auch Teil von Bildung, Demokratie und Inklusion“, wird Koordinatorin Christina Ponader zitiert.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.