Auf Einladung des SPD-Ortsvereins Mitterteich trafen sich Mitglieder der SPD im ATS-Sportheim zum „Ascherfreitag“. Ortsvorsitzender Hans Brandl hatte laut einer Mitteilung des Kreisverbands die Veranstaltung organisiert. Bei marinierten Heringen oder Bratheringen mit Kartoffeln, die der Ortsverein und der Kreisverband spendierten, wurde die politische Lage analysiert.
Während Brandl in seiner Begrüßung vor allem auf die unsichere Weltlage eingegangen sei, habe Kreisvorsitzender Uli Roth dem Ortsverein Lob für die gute Vorbereitung gezollt, so die SPD. Außerdem habe er Direktkandidat Gregor Forster aus Eschenbach gelobt. Er habe als politischer Newcomer beim Bundestagswahlkampf einen hervorragenden Job gemacht. Die Ortsvereine hätten ihn gut beim Plakatieren und Flyer-Austragen in den Orten unterstützt. Das Wahlergebnis könne die SPD aber nicht zufriedenstellen. Mit Blick auf die Kommunalwahlen habe zu bedenken gegeben, dass es schwer werden könne, wieder sieben Kreistagsmandate zu erringen.
Hauptrednerin MdB Dr. Carolin Wagner aus Regensburg hielt laut Mitteilung der SPD „eine pointierte, an mancher Stelle sogar spitzzüngige Rede“, die immer wieder von Gelächter und spontanem Applaus unterbrochen worden sei. „Dabei nahm sie die Angriffe seitens der Union gegen die SPD während des Wahlkampfs aufs Korn und stellte den Sinneswandel von Friedrich Merz beim Thema Schuldenbremse heraus, auch seine vor der Wahl praktizierte Duldung von Beschlüssen mit den Stimmen der AfD griff Wagner scharf an“, berichtet der Kreisverband. Sie könne keinen Willen zu einer Brandmauer zur AfD erkennen, so Wagner. Markus Söder und der CSU habe sie beim Windkraftausbau und bei der Stromtrassen eine Verhinderungstaktik vorgeworfen, schreibt die SPD. Auch Hubert Aiwanger, Jens Spahn und Andi Scheuer (wegen dem Maut-Desaster) hätten ihr Fett wegbekommen. Scharf angegriffen habe die Referentin die AfD: „Ein Zurück zur D-Mark, ein Austritt aus Nato und ein D-Exit wären Gift für die deutsche Wirtschaft“, wird die Abgeordnete zitiert. Viel Applaus habe sie für die Aussage erhalten, dass eine Partei, die Menschen mit Migrationshintergrund pauschal als Verbrecher abstemple, eine Schande für Deutschland sei. Ohne Ärzte aus anderen Ländern sei in den Krankenhäusern keine Gesundheitsversorgung mehr möglich. Ihre Rede habe sie mit weltpolitischen Themen beendet, so der Kreisverband.
Nach Wagners Rede bestand Gelegenheit, Fragen an die Abgeordnete zu richten. Kreisrätin Brigitte Scharf habe unter anderem dabei gebeten, darauf zu achten, dass nicht alle Errungenschaften der SPD rund um das Thema Rente zurückgedreht würden. Gunar Prauschke (Tirschenreuth) sprach die Auswirkung der Lauterbachschen Krankenhaus-Reform an. Die Pausen füllte die „Rote Socke“ Helmut Plommer (Waldsassen) mit Gitarrenmusik und Arbeiterliedern.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.