Kann sich meine Tochter wehren, wenn sie sich verfolgt, angemacht oder bedrängt fühlt? Weiß mein Sohn, wie er sich verhalten muss, wenn er mit einer pöbelnden Gruppe konfrontiert wird? Könnten sich meine Kinder schützen und sich verteidigen, verbal oder gegebenenfalls auch körperlich? Fragen, die Eltern beschäftigen.
Um Jugendlichen der Jahrgangsstufen sieben bis zehn Sicherheit zu geben, organisierte Christian Guttau, Jugendsozialarbeiter an der Mittelschule Mitterteich, deshalb einen Grundkurs „Verhaltenstraining“. Als Kooperationspartner konnte er dafür eine Verteidigungssportschule aus Wiesau gewinnen, die Krav Maga lehrt.
Die Jugendlichen staunten, dass es bei Selbstverteidigung nicht primär um Körpereinsatz geht, sondern dass es stets besser ist, Konflikte zu vermeiden. Es kommt immer auf eine aufrechte und angespannte Körperhaltung an, damit man sich nicht selbst zur „Zielscheibe von Angriffen“ macht, so die Referenten. Deshalb wurde auch das Erkennen konfliktgeladener Situationen und deren Deeskalation ausführlich geübt. Das Team der Kampfsportschule wies die Kinder ausdrücklich darauf hin, dass Verteidigungsgriffe nur im Notfall und nicht „einfach so aus Spaß“ angewendet werden dürfen.
Nach der Theorie folgte die Praxis. Es wurden drei verschiedene bedrohliche Situationen nachgestellt und dabei geübt, wie man sich mit bestimmten Griffen zur Wehr setzen, befreien und die Flucht ergreifen kann.
Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) ist eine Leistung der Jugendhilfe. Träger von JaS an der Mittelschule Mitterteich ist die Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) Marktredwitz. Die Jugendsozialarbeit an Schulen wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, den Kommunen und Landkreisen sowie der gfi.
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