Mitterteich
17.06.2024 - 15:57 Uhr

Stiftland-Werkstätten in Mitterteich wollen berufliche Bildung stärken

Die Stiftland-Werkstätten St. Elisabeth haben in 30 Jahren eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Daran will der neue Standortleiter Josef Waidhas nahtlos anknüpfen.

Eigentlich hätten 30 Jahre Stiftlandwerkstätten St. Elisabeth schon im September gefeiert werden sollen, doch Corona und andere Krankheiten verhinderten dies. Am Samstag wurde das Jubiläum mit einem Festgottesdienst und einem Festakt sowie einem Werkstattfest nachgeholt.

Den Gottesdienst zelebrierte der Vorstandsvorsitzende der Katholischen Jugendfürsorge in der Diözese Regensburg, Domkapitular Michael Dreßel, und Stadtpfarrer Oliver Pollinger. Dreßel dankte in seiner Predigt allen Verantwortlichen der Werkstätten und betonte: "Die Würde des Menschen ist unantastbar". Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Werkstatt-Band "The Inclusions" umrahmt.

"Eine enorme Leistungsfähigkeit"

Direktor Michael Eibl von der Katholischen Jugendfürsorge meinte beim Festakt, dass viele Menschen gar nicht wüssten, "was in der Werkstätte alles geleistet wird". Er bescheinigte den Werkstätten "eine enorme Leistungsfähigkeit" und erinnerte an den früheren Jugendfürsorge-Direktor und Vorsitzenden Dr. Josef Schweiger, der diesen Standort entscheidend mit aufgebaut habe. Dank zollte Eibl dem Bezirk Oberpfalz, ohne dessen finanzielles Engagement die Einrichtungen nicht möglich seien. Zu den aktuell 270 Mitarbeitern in Mitterteich sagte Eibl: "Das ist eure Leistung, das Unternehmen ist euch ans Herz gewachsen". Er kündigte gleichzeitig eine Weiterentwicklung des Standortes an. In diesem Zusammenhang kritisierte Eibl die Streichung der Investitionsförderung für Behindertenwerkstätten durch die Bundesregierung und forderte deshalb einen Schulterschluss der Werkstätten.

Dank galt dem ausgeschiedenen Einrichtungsleiter Dr. Karl Kick, der seit 2017 bis zum 31. Mai diesen Jahres die Einrichtung in Mitterteich geleitet hatte. "Dr. Kick war es ein stetes Anliegen, Mitarbeiter im ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Er hatte dies stets im Blick", lobte Eibl. Damit habe er in Mitterteich Zeichen gesetzt." Zum Abschied gab es für Dr. Kick das Buch "Burgen in der Oberpfalz". Als Nachfolger stellte Eibl mit Josef Waidhas "ein echtes Mitterteicher Eigengewächs" vor, das seit Beginn am Standort in der Einrichtung arbeitet.

Ramona Aschenbrenner und Stefan Rösch zeigten markante Punkte in der 30-jährigen Geschichte der Einrichtung auf. Beide wiesen auf die Wichtigkeit dieser Werkstätte hin. Der neue Standortleiter, Josef Waidhas, machte deutlich, dass er seit Beginn der Werkstätte in Mitterteich als Technischer Leiter arbeite. "In all den Jahren ist mir die Werkstätte zur Herzensangelegenheit geworden", sagte er. Gleichzeitig kündigte er eine Stärkung der beruflichen Bildung an und versicherte den Mitarbeitern, "dass sie weiter einen erfüllenden Arbeitsplatz in Mitterteich haben werden".

Werkstätten für Besucher geöffnet

Bezirksrat und Landrat Roland Grillmeier überbrachte mit Geldgeschenken die Glückwünsche des Bezirks Oberpfalz und des Landkreises Tirschenreuth. "Es ist vieles entstanden in den vergangenen drei Jahrzehnten", meinte er. Das Netzwerk an Hilfen werde immer dichter. Den Hauptgrund des Erfolgs sieht der Landrat darin, dass sich Menschen mit Handicap in der Einrichtung verwirklichen könnten. Grillmeier: "Macht weiter so, ihr seid eine starke Gemeinschaft." Bürgermeister Stefan Grillmeier sagte, dass "jeder Mensch seine eigenen Talente hat, die es zu entdecken gilt, damit er sie verwirklichen kann". Der Bürgermeister betonte, dass Mitterteich viel für die Inklusion leiste. Stolz betonte Grillmeier, dass die Stadt zwei Außenarbeitsplätze in der Gärtnerei und im Kinderhaus anbiete. Dem neuen Standortleiter überreichte er Blumen.

Am Nachmittag gab es ein Werkstattfest für alle Interessierten. Die Stadtkapelle Mitterteich und die Band "The Inclusions" wechselten sich bei der musikalischen Gestaltung ab. Die Besucher erhielten Einblicke in die Arbeit.

 
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