"Was für ein wunderbares Fest. Zuerst a Mess, dann as Fest", dankte Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge (KJF), sichtlich beeindruckt nach dem Festgottesdienst allen Beteiligten. Im Anschluss waren die geladenen Gäste und Einrichtungsleiter, aber auch die Mitarbeiter zu einem Podiumsgespräch geladen. Einig waren sich alle Redner, dass die Mitarbeiter der Werkstätte "das Herz der Einrichtung" sind. Bezirkstagspräsident Franz Löffler, der aus Cham angereist war, brachte es auf den Punkt: "Wenn wir diese Einrichtungen nicht hätten, wären wir hilflos."
Michael Eibl dankte der "politischen Familie", die dafür sorge, "dass wir gemeinsam etwas nach vorne bringen". Eibl: "Den Wert einer Gesellschaft erkennt man daran, was sie für Menschen tut, die unsere Hilfe brauchen." Ausdrücklich dankte er den früheren Leitern Josef Fick (Werkstätte) und Josef Menges (Wohnheim) für ihre Pionierarbeit. Eibl erinnerte daran, dass die Katholische Jugendfürsorge 1600 Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap zur Verfügung stellt. "Hier wird mit viel Herzblut und Fachlichkeit gearbeitet. Wir erleben ein tolles Miteinander zwischen den Werkstätten und der Wirtschaft." In die Zukunft gerichtet sagte Michael Eibl: "Wir brauchen mehr Wohnraum für unsere Menschen. Daran wird derzeit nahezu überall in der Region gebaut, so auch in Waldsassen gemeinsam mit dem Kloster."
Aktuell sind in der Werkstätte 226 Mitarbeiter und 72 Fachkräfte beschäftigt. Diese erstellen unter anderem jährlich über 800 000 Verbandstaschen für BMW und fertigen täglich mehr als 1400 Mittagsmenüs. Im örtlichen Wohnheim sind aktuell 29 Menschen untergebracht. "Ich danke für die Gemeinsamkeit. Wir bewegen viel", sagte Eibl.
"Respekt vor eurer Arbeit"
Bezirkstagspräsident Franz Löffler dankte der Katholischen Jugendfürsorge für ihren großartigen Einsatz für die Menschen, "Respekt vor eurer Arbeit." Gleichzeitig hob er die enorme Verantwortung der Gesellschaft hervor; diese zeige sich im Umgang mit den Menschen mit Handicap. "Integration und Wertschätzung der Menschen, das ist unser Auftrag." Landtagsabgeordneter Tobias Reiß hob die enge Verbindung der Werkstätte mit der Wirtschaft hervor. Reiß machte deutlich: "Zu gleichwertigen Lebensbedingungen in Bayern gehören auch der Umgang und die Wertschätzung für die Menschen, die hier eine hervorragende Arbeit leisten."
Eine große Familie
Bürgermeister Roland Grillmeier bezeichnete die Einrichtungen der Katholischen Jugendfürsorge als eine große Familie, in der sich alle wohl fühlen. "Werkstätte und Wohnheim gehören zu unserer Stadt. Wir haben hier ein tolles Miteinander." Der Bürgermeister erinnerte an die Anfänge, als alles mit 20 bis 30 Mitarbeitern begann. "Heute arbeitet hier das Zehnfache an Menschen." Dank galt der Wirtschaft, allen voran den Firmen, die seit 25 Jahren zu den verlässlichen Auftraggebern der Werkstätte zählen. Dazu gehört die Firma Schott, deren Sprecher Günter Schedl die enge Zusammenarbeit herausstellte. "Vom ersten Tag an sind wir in der Werkstätte engagiert. Unsere Zusammenarbeit hat sich zu einem Dauerbrenner entwickelt. Ich danke für die hohe Qualität. Mit Ihnen als Partner sind wir schneller und flexibler geworden, und das bei bester Qualität." Glückwünsche gab es auch von Johannes Magin, Vorsitzender des Bundesverbandes Caritas-Behindertenhilfe und Psychiatrie, und Hans Horn, Geschäftsführer der KJF-Werkstätten in der Diözese. Beide stellten die Symbiose zwischen Werkstätte und Wohnheim heraus und lobten das gute Miteinander. "Jeder Mensch arbeitet individuell selbstständig nach seinen Stärken und bringt sich dort ein, wo er sich am wohlsten fühlt."
Dr. Karl Kick, seit einem Jahr Leiter der Werkstätte, zeigte sich dankbar, hier arbeiten zu dürfen. "Ich wurde mit großer Herzlichkeit empfangen, mir öffneten sich Türen." Kick: "Wir freuen uns, mit führenden Industrieunternehmen eine Partnerschaft eingehen zu dürfen." Wohngemeinschaft-Leiterin Elke Bauer freute sich, "dass wir über 80 Menschen an verschiedenen Standorten eine Heimat bieten dürfen".
Das Schlusswort sprach Bezirkstagspräsident Franz Löffler, der darauf verwies, dass sich durch das Teilhabegesetz, das seit Jahresbeginn in Kraft ist, vieles verbessert habe. Die Hilfe für Menschen mit Behinderung ist dort festgeschrieben. Bürgermeister Roland Grillmeier überreichte abschließend einen Scheck in Höhe von 500 Euro im Auftrag des Landkreises und der Stadt Mitterteich aus dem Sparkassenfonds.
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