Nilpferd "Amanda", ein Elefant, ein Schwein und zwei Pinguine trieben sich auf der Showbühne der Mehrzweckhalle rum, als Sebastian Reich am Freitagabend zum zweiten Mal nach 2016 dort gastierte. Star des Abends war natürlich Nilpferddame "Amanda", die aber dieses Mal eine Reihe von Freundinnen dabei hatte. Gut 600 Besucher erlebten zwei Stunden beste Unterhaltung und staunten ob der Bauchredner-Künste des fränkischen Comedian.
Kurz nach 20 Uhr betrat Sebastian Reich die Bühne und bedauerte, dass er erst mit zweijähriger Verspätung wieder nach Mitterteich kommen konnte. Mitgebracht hatte er sein neues Programm "Verrückte Zeit" mit allerlei Viechereien. Gleich zu Beginn seines Auftritts freute sich der Franke, endlich wieder echten Beifall hören zu dürfen. "Als ich das Ortsschild Pechbrunn sah, dachte ich mir, da fährst mal rein und schon war ich wieder draußen. Wer kommt aus Pechbrunn?", fragte er das Publikum. Sieben Hände gingen hoch. "Das müssten alle sein", sagte der Comedian und lachte. Der Name Pechbrunn zog sich wie ein roter Faden durch die Show, ebenso wie der Name eines Zuschauers: Hubert.
Franken-Fasching und Fußball WM
Doch dann meldete sich der Star des Abends: "Amanda". Reich holte sie hinter der Bühne hervor. Die Zuschauer erfuhren, dass "Amanda" gern die Fernsehsendung "Bauer sucht Frau" guckt und jetzt in der Coronazeit den Umgang mit ihrem Smartphone erlernte. Nächster Höhepunkt der tierischen Show war, als plötzlich ein Elefant auf die Bühne kam, angeblich vom Ordnungsamt. "Haben Sie was getrunken?", herrschte der Elefant Sebastian Reich an, der gleich den Rüssel nahm und wie in einen Atem-Alkoholtest hinein pusten wollte.
Nicht fehlen durfte bei Sebastian Reich der Werbeblock in eigener Sache. "Ich bin jetzt seit elf Jahren beim Franken-Fasching dabei, wer schaut ihn denn an?" Schon gingen eine Menge Hände nach oben. "Ach von daher kommt die große Quote." Dann gab es Geschichten zu hören, wie der Vater von Sebastian Reich während der Coronazeit ein Tablet geschenkt bekam, oder wie er mit der Familie mit dem Schiff auf dem Rhein nach Holland reiste. "Papa war ganz überrascht über den guten Empfang auf dem Tablet in Holland, dabei hatte er doch sein W-Lan zu Hause gelassen."
Dann kam wieder "Amanda", die sich einen Seitenhieb auf die Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Advent nicht verkneifen konnte: "Wer kam denn auf so eine Idee? Aber vielleicht ist der Fernseher ja aus, wenn wir keinen Strom mehr haben." Damit ging es in die Pause.
Rappendes Schwein
Der zweite Teil des Abends war spannender und unterhaltsamer. Als erstes besuchte Glücksschwein "Pic-Nic" die Halle und löste mit seinem Rap "Ich bin der Chef im Stall" wahre Begeisterungsstürme der Zuschauer aus. "Wo hast du denn das Singen gelernt?" - "In der Volkshochschule", erfuhr das Publikum vom Schwein.
Dann zeigte Influencerin "Amanda" den Zuschauern, wie sie bei Markus Söder auf dem Schoß saß. "Das ist mein neuer Bühnenpate", berichtete sie. "Wenn du denkst, es geht nicht blöder, hockst du auf dem Markus Söder", kommentierte "Amanda" das Bild. Natürlich war die Nilpferddame auch auf Männersuche, besonders Hubert aus dem Publikum hatte es ihr angetan. "Ich will ein Date mit Hubert", forderte sie. Sie erzählte, dass 90 Prozent der Frauen bei einem ersten Date einen Salat essen. "Kein Problem, aber drauf muss schon ein Schäufele liegen." Viel wichtiger war "Amanda", dass 90 Prozent der Männer beim ersten Date die Kosten übernehmen. "Bestelle mal 18 Pizzas, der Typ da bezahlt."
Ein Höhepunkt des zweiten Teils war die Ankunft der zwei "Pinginos" als Stargäste auf der Bühne. Reich - als Pinguin verkleidet - und seine Pinguin-Puppe zeigten einige Zaubertricks und nahmen dabei Heidi Klum aufs Korn. Abschluss des gut zweistündigen Auftritts war die nachgespielte "Herzblatt"-Show. "Amanda" suchte ihr Herzblatt. Reich orderte die drei Männer Hubert, Roland und Peter aus dem Publikum auf die Bühne. Die drei Kandidaten bewiesen sehr viel Humor und zeigten sich schlagfertig, auch angestachelt vom stürmischen Applaus der Zuschauer. Es kam, wie es kommen musste: "Amanda" erwählte Hubert zu ihrem Traumprinzen, wenngleich ihr auch die anderen Typen gefallen hätte. "Den Roland ruf ich gleich morgen früh an, den kralle ich mir", sagte die freche Nilpferddame.
Im Juni 2021 in Tirschenreuth
Zum Schluss der Show sangen sich Sebastian Reich und "Amanda" in die Herzen der Besucher mit dem Song "Verrückte Zeit", der sehr stark an ein Lied von Helene Fischer erinnerte. Sebastian Reich sprach von "Amanda" als dem neuen "Stern am Schlagerhimmel".
Mit einer kurzen Zugabe endete eine unterhaltsame Show, ehe Sebastian Reich dann fleißig Autogramme schrieb - ohne "Amanda" auf dem Arm. "Ich muss meine rechte Hand freihaben zum Schreiben", sagte er und lachte. Im Juni kommenden Jahres ist der Comedian wieder in der Region, wenn er in Tirschenreuth gastiert.
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