"Bei Fotoarbeiten im Netz muss auch auf den Datenschutz geschaut werden. Das ist enorm wichtig", erklärt Jürgen Blumberg, während er ein Bild hochlädt. Aufmerksam schauen ihm Ludwig Hecht und Anton Zahn dabei zu. Die beiden Senioren wollen viel lernen. Deshalb sind sie auch am Samstagvormittag zur Veranstaltung "Computer für Senioren" ins Mehrgenerationenhaus (MGV) gekommen. Hecht und Zahn sind zwei von etwa zehn Teilnehmern an diesem Tag.
"Manchmal kommen auch weniger, aber meistens sind mehr hier", sagt Blumberg. Ihn freut das Interesse der älteren Gesellschaft an diesen regelmäßigen Schulungen. Alle vier Wochen kommt er ins MGV. Die Teilnehmer sind nicht nur aus Mitterteich. "So etwas gibt es bei uns nicht. Da sollte das auch mal jemand einführen", meint eine Tirschenreutherin. Es sind auch zwei 80-jährige gebürtige Plößberger dabei. Der Senior und die Seniorin, die sich von der Schulzeit her kennen, haben sich hier zufällig wieder getroffen.
"Ich mache das für meine Kinder und Enkel. Die wohnen weit weg. Und so kriege ich täglich neue Nachrichten und Fotos", sagt die 80-Jährige. Inzwischen ist ihr Wissensstand im Umgang mit dem Smartphone derart groß, dass sie ihre Kenntnisse mit WhatsApp an eine Gleichaltrige weitergeben kann. Ebenso kommt Hubert Rosner mit WhatsApp, E-Mail oder Internet per Smartphone bestens zurecht. "Nur manche Funktionen, die kenne ich nicht. Da habe ich Sorge, dass ich was zahlen muss, weil ich einfach wo rumdrücke", nennt er als Grund für seine Teilnahme.
Diesmal interessiert den 80-Jährigen das Navi. Rosner fragt den PC-Fachmann Löcher in den Bauch, wie Google Maps zu aktivieren sei. "Das interessiert mich auch. Wenn ich einmal allein einen Ort suchen möchte", erläutert seine ehemalige Schulfreundin. Blumberg erklärt den beiden alles langsam und detailliert. Der 80-Jährige benutzt für Wischfunktion und das Anklicken von Buttons einen extra Stift. Damit kommt er gut zurecht. Er höre etwas schwer, meint er. Blumberg bastelt eine Weile an einem kleinen Verstärkergerät herum. Dann wird's laut, die Navi-Stimme erklärt gut hörbar den Weg.
Auch Gabi Lang und Anton Zahn sind wegen Details gekommen. Wie ein Laptop funktioniert, wissen sie längst. "Die Grundbegriffe bringen uns unsere Kinder bei", bestätigen alle Teilnehmer. Die wissbegierigen Opas und Omas stehen ihren Sprösslingen in Nichts nach. Sie lachen: "Wir wollten nicht. Aber unsere Kinder haben uns dann einfach Handys geschenkt. Jetzt wollen wir auch wissen, wie's geht." Blumberg weiß von einem speziellen Handy für Senioren. "Aber das will keiner. Damit kann man nur telefonieren und SMS schreiben." Und das sei den älteren Herrschaften viel zu wenig.
Deren Hauptinteresse liege beim Hochladen von Fotos, dem Aktualisieren der Geräte, bei WhatsApp und beim Navigieren. "Ziel ist, mit den kostenlosen Mediensprechstunden zu helfen, technische Hürden mit Smartphone, Handy, Tablet oder Computer zu überwinden und Hilfestellung zu geben", betont Gudrun Brill. Die Chefin im MGV leitet gemeinsam mit Blumberg die Termine. Die nächsten Computer-Sprechstunden für Senioren sind am 17. November und 15. Dezember im Marktcafé.
















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