"Dann schau mer mal, Grüß Gott miteinand, probier mas wieder mal mit 'Lauter Deppen'", begann Kabarettist Toni Lauerer seinen rund 140-minütigen Abend im Mitterteicher Josefsheim. Es war sein erster Auftritt im neuen Jahr, seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte er nach eigenen Angaben im September 2021. Rund 150 Personen waren zugelassen, die mit Maske den Auftritt verfolgten und nicht mit Beifall sparten. Toni Lauerer präsentierte sich wie man ihn kennt: bestens gelaunt und immer einen Witz auf den Lippen.
Vor dem Auftritt gab es ein kurzes Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Dabei betonte Lauerer, dass er zum fünften Mal in Mitterteich gastiert, letztmals 2012. "I gfrei mi narrisch, dass ich wieder auftreten kann", sagte der 62-jährige hauptberufliche Standesbeamte der Stadt Furth, die auch seine Heimat ist. Für heuer hat er schon einige Termine arrangiert, "es wird langsam besser", sagte er augenzwinkernd.
Zuschauer sind heute Zielgruppen
Veranstalter im Josefsheim war die Agentur "Showtime" aus Bogen. Auf der spartanisch eingerichteten Bühne - Toni Lauerer brauchte für sein Programm lediglich einen Tisch, einen Stuhl und einen Bierkrug - bot er seinem Publikum von Beginn an ein Programm mit lustigen Geschichten und Witzen mitten aus dem Leben. Von Beginn an machte Toni Lauerer klar, wer seiner Meinung nach der größte Depp ist: der, der auf der Bühne steht. Erstes Thema des Abends war das Privatfernsehen. Toni Lauerer machte deutlich, dass früher die Schauspieler beim Königlich-Bayerischen Amtsgericht noch echte Comedians waren. Das waren sie also, der Beppo Brem, Maxl Graf und Michl Lang. Lauerer erntete dafür großen Zuspruch des überwiegend in die Jahre gekommenen Publikums, das sich an seine Jugendzeit erinnert fühlte. "Früher gab es für das Fernsehen noch Zuschauer, heute wird nur noch von Zielgruppen gesprochen. Für die Blöden gibt es das Dschungelcamp. Ich schau's auch an, nicht weil ich blöd bin, sondern dass ich mitreden kann."
Kuppelshows im Visier
Weiter erinnerte Toni Lauerer an die Kuppelshows wie "Bauer sucht Frau" oder "Schwiegersohn gesucht". "Die Mama ist der Meinung, der Bua braucht a Frau, dabei ist er ja erst 58 Jahre alt", gab Lauerer kurze Einblicke in das Sendeformat. "Das, was sich im Privatfernsehen abspielt, da sind doch lauter Deppen am Werk", sparte er nicht mit Kritik. Weiteres Thema war der Umgang mit dem Handy, oder wie Mütter ihre Kinder von der Schule abholen. "Früher sind wir die 700 Meter von der Schule nach Hause zu Fuß gegangen, heute werden Chantal und Jaqueline per Auto abgeholt."
Lauerer erzählte viel aus dem Leben, so auch vom Besuch bei der Raiffeisenbank, "da bin ich Kunde". Des Schönste ist immer, wenn er Geld abholt und Leute kommen rein und meinen, "hoffentlich hast für mich noch was da lassen. Dabei habe ich nur 300 Euro abgeholt. Ja glauben denn die Leute, in so einem Automat sind nur einige Scheine drin". Lauerer weiter: "Es ist ein Wahnsinn, wie viele Deppen es gibt und es werden immer mehr." Allerdings, so Lauerer, "Deppen sind immer nur Männer, von einer Deppin habe ich noch nie was gehört". Schmunzeln mussten die Zuhörer, als Toni Lauerer die Geschichte von der Fernbedienung mit dem Telefonhörer erzählte, als er beides miteinander verwechselte. Überhaupt nannte er das Telefon eine Quelle für die Deppen, als er die Geschichte mit dem Callcenter erzählte, als er den Anrufer schier zum Verzweifeln brachte. Nicht fehlen durften Geschichten, als er mit Kumpels auf Klassenfahrt St. Pauli besuchte. In der knapp 20-minütigen Pause schrieb Toni Lauerer fleißig Autogramme oder signierte Bücher und CDs. Gerne war er auch zu einem netten Gespräch mit den Besuchern bereit. Gleich nach der Pause freute sich Toni Lauerer, dass er so viele Komplimente von Frauen erhalten hat. "Da denke ich mir oft, wo waren die in den 70er Jahren, da waren sie nicht da." Toni Lauerer berichtete von seinen früheren Annäherungsversuchen, als er nach drei Weizen intus beim Tanz bei den Frauen landen wollte, aber kläglich scheiterte. "Frauen haben in meinem Leben schon einige Traumas hinterlassen", sagte der Kabarettist. Danach die Geschichte vom Radfahrer, als er bei einer Radtour einer hübschen Blondine auf dem Berg hinauf hinterherhechelte.
Großes Thema im zweiten Teil des Programms bildete die Gesundheit, als er auf eine Kur geschickt wurde. "Im Außenbereich war der Kurbereich echt exklusiv, innen drin beim Essen weniger." Oder wie er bei der Kur bei einem Referenten seinen Körper besser kennenlernen sollte. Geschichten eben mitten aus dem Leben, nur in pointierter Form dargebracht. Nach zwei Zugaben verabschiedete sich Lauerer von den Mitterteichern mit den Worten: "Es war mir eine Ehre." Prasselnder Applaus war ihm sicher.
„Deppen sind immer nur Männer, von einer Deppin habe ich noch nie was gehört.“
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